Alte
Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von ASBACH
Größtenteils
recherchiert von Hubert
Eberl, Bergkirchen
Jahr
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Ereignis
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zum
Bericht
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1879
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Schießerei
in Asbach - Amperbote vom 04.06.1879 |
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1882
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Beschädigung
der Kirchenmauer - Amperbote vom 14.06.1882 |
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1894
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Tod
von Pfarrer Rolef - Traueranzeige
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1900
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Spendung
der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900 |
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1920
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Kriegerdenkmalenthüllungsfeier -
Amperbote vom 05.10.1920 |
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1922
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Primiz
-Amperbote
vom 11.07.1922 |
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1931
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Verabschiedung
von Pfarrers Weinmüller - Amperbote
vom 31.01.1931 |
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1934
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Kirchenverschönerung in Asbach -
Amperbote vom 20.07.1934 |
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1947
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Tod
von Pfarrvikar Albert Kreitmayer - Auszug aus der Pfarrchronik
1947 |
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Schießerei
in Asbach
Amperbote vom 04.06.1879
Vor einigen Tagen haben
mehrere Burschen in Asbach derart groben Unfug getrieben, ja sogar einige
Schüsse in die Pfarrhofräumlichkeit abgefeuert, dass die Ruhe
in der Ortschaft in nicht unerheblicher Weise gestört wurde.
Unfug
von Asbacher Bauernburschen
Amperbote vom 14.06.1882
In Asbach haben sich
die Bauernburschen eigenmächtig in die Kirchenmauerwandung lange
Drahtstiftnägel zum Hutaufhängen gleichsam wie in einem Wirtshaus
eingeschlagen, und da dies denselben der Pfarrer als ungeeignet im Haus
Gottes verbot, so haben sie die Hüte gleich gar auf die Fahnenstangen
und Kreuzwegtafeln aufgehangen! Wenn die Ehrfurcht vor dem Haus nicht
die Furcht vor der Strafe Gottes, nicht der Tadel und die Ermahnung ihres
Seelsorgers, die Burschen von Asbach von diesem groben Unfug abzuhalten
vermochten, so vermag dies vielleicht der § 304 des Allgemeinen Strafgesetzbuches,
welcher so lautet: "Wer vorsätzlich und rechtswidrig Gegenstände
der Verehrung einer im Staat bestehenden Religionsgesellschaft, oder Sachen,
die dem Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmähler, öffentliche
Denkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des
Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder
öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen
Nutzen, oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze
oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Gefängnis
bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bis zu eintausendfünfhundert
Mark bestraft. Neben der Gefängnisstrafe kann auf Verlust der bürgerlichen
Ehrenrechte erkannt werden. Der Versuch ist strafbar.
Tod
von Pfarrer Rolef
Spendung
der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900
Die
Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof
von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen,
Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos
und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth
und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf
, Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats
Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit
Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei
Hohenkammer des Dekanats Dachau.
Kriegerdenkmalenthüllungsfeier
in Asbach
- eine
nicht gehaltene Ansprache -
Amperbote vom 05.10.1920
Da es mir infolge des furchtbar
schlechten Wetters bei der Enthüllungsfeier unmöglich zu sprechen,
möchte ich an dieser Stelle die Gedanken wiedergeben, die ich unter
günstigeren Verhältnissen dabei zum Ausdruck gebracht hätte:
Wenn ein Wanderer einsam auf der Landstraße dahinschreitet und er
sieht ein Marterl, dann steht er wohl stille, liest die Inschrift, die
ihn belehrt, dass hier ein Unglücksfall geschehen und ein Menschenleben
zugrunde gegangen ist. Der katholische Christ spricht ein "Herr gib der
armen Seele die ewige Ruhe", oder er betet ein Vaterunser für dieselbe
und in Gedanken versunken zieht er seines Weges. Auch wir reisen und ziehen
so durch durch die Welt und heute stehen wir hier von einem solchen Marterl.
Es ist vielmehr ein hohes, erhabenes Denkmal, zu dem wir mit staunender
Bewunderung aufblicken und dessen Inschrift uns daran erinnert, dass nicht
bloß ein Menschenleben, sondern viele Hunderttausende, ja Millionen
zu Grunde gegangen sind. Dieser furchtbarste, schrecklichste Krieg, den
die Welt je gesehen hat, hat alle diese Opfer gefordert. Das Traurigste
für uns ist, dass all diese ungeheuren Opfer, die gebracht worden
sind an Gut und Blut umsonst gewesen sind, da wir den Krieg verloren haben.
Auf den Schlachtfeldern Frankreichs, Russlands und Italiens liegen sie
begraben, unsere tapferen deutschen Heldensöhne und mit ihnen so
viele der schönsten Hoffnungen. Jünglinge im schönsten
Blütenalter, Männer im kräftigsten Mannesalter und niemals
wiederkehren sie zu uns zurück. O wie gerne würden auch sie
zurückgekehrt sein in die Heimat, aber ihnen war ein Ziel gesetzt.
Es hieß: "Bis hierher und nicht weiter!"
Stellen wir uns nun die letzten Augenblicke ihres Lebens vor, wie sie
bei vollem Bewusstsein die letzten Gedanken, die letzten Blicke und Grüße
in die Heimat gesendet haben, zu ihren Eltern, zu ihren Frauen und zu
ihren Kindern! Aber niemand war da, der sie tröstete. Hilflos und
verlassen mussten sie auf dem Schlachtfeld den Tod erleiden. O schreckliches
Schicksal! Wie viel Jammer und Schmerz hast du über unser unglückliches
Vaterland gebracht? Wohl auf Generationen hinaus werden die Wunden nicht
ganz vernarben, die dieser unselige Krieg unserem Volk geschlagen hat.
Auch von unserer Pfarrei sind vier Krieger den Heldentod gestorben. Ehrlich
und redlich haben sie verdient, dass ihre Namen hier auf diesem Denkmal
an erster Stelle gesetzt worden sind, denn sie haben ihr Liebstes, ihr
Teuerstes, ihr Leben für das Vaterland geopfert. Alles was ihnen
auf Erden lieb und teuer war, mussten sie verlassen, um des Vaterlandes
willen. Sie haben die Leiden des Krieges ertragen, sie haben den Kelch
bis zur Neige getrunken, sie haben ihre Pflicht und Aufgabe voll und ganz
erfüllt; ja sie haben ihre Vaterlandsliebe mit ihrem Herzblut besiegelt.
Ein Gefühl der tiefsten Wehmut steigt in unserem Herzen auf beim
Anblick ihrer Namen und in den Himmel möchten wir ihnen zurufen,
tausendmal sei Euch gedankt, was ihr fürs Vaterland gegeben habt.
Ein ehrendes Andenken wollen wir ihnen bewahren hier an dieser Stätte
und in Liebe und Ehrfurcht ihrer im Gebet gedenken.
Ferner erinnert uns dieses Denkmal noch an all die Krieger, deren Namen
hier verzeichnet sind und die das Glück hatten, lebend aus diesem
schrecklichen Krieg heil und gesund und glücklich in die Heimat zurückzukehren.
Auch sie haben es wohl verdient, dass ihre Namen hier auf diesem Denkmal
verewigt worden sind, dass sie der Nachwelt erhalten bleiben und auch
die Nachwelt wird ihnen Ehre, Liebe, Achtung und Bewunderung nicht versagen
können für die Heldentaten, die sie fürs Vaterland geleistet
haben, die da 4 ½ Jahre einer ganzen Welt voll Feinden gegenüber
gestanden, herrliche Siege errungen, den Feind oft geschlagen bis weit
hinein ins Feindesland jagten, bis sie zuletzt der Übermacht weichend
den Krieg als verloren aufgeben mussten.
Stellen wir uns die eroberten feindlichen Landgebiete vor, blühende
Fluren und Felder vernichtet und verwüstet, friedliche Dörfer
und Städte zerstört und dem Erdboden gleichgemacht, ein wildes
Chaos von Trümmerhaufen und Ruinen aller Art und auch die unglücklichen
Bewohner, was mögen sie alles gelitten haben. Sie werden wohl nicht
mehr alle ihre Heimat wiedergefunden haben. Und all diese furchtbaren
Greuel der Zerstörung haben die Helden von unserm Vaterland fern
gehalten. Auch euch Helden sei`s tausendmal gedankt, was ihr Großes
fürs Vaterland vollbracht habt. Den gefallenen Helden und Euch zu
Ehren sei dieses Denkmal gesetzt und Jahrhunderte hindurch möge es
erhalten bleiben, um immer wieder der Nachwelt zu verkünden, von
den herrlichen Taten, die ihr vollbracht habt, aber auch von dem Leiden,
den Drangsalen und den Gefahren, die ihr erduldet und ertragen habt und
die schwere hartbedrängte Zeit, die über unser unglückliches
Vaterland hereingebrochen ist; denn Aussicht auf bessere Zeiten scheint
noch in weiter Ferne zu liegen, vorausgesetzt, dass wir nicht noch Schlimmeres
zu erwarten haben. Wir alle aber wollen mutig und unverzagt in die Zukunft
schauen und aus allen Kräften zusammenhelfen zum Wiederaufbau unseres
in Trümmern liegenden Vaterlandes.
Zum Schluss möchte ich nun im Namen unserer Pfarrei unserem Herrn
Pfarrer den innigsten, herzlichsten und öffentlichen Dank aussprechen.
So wie er vor Jahresfrist die erste Anregung zum Kriegerfest gegeben hat,
hat er auch zugleich die Vorarbeiten in Angriff genommen zu diesem herrlichen
Denkmal. Verschiedene Pläne und Entwürfe hat er uns vorgelegt
und wahrlich den schönsten davon ausgewählt. Viele Mühe
und Arbeit hat es ihm gekostet, aber er hat sie nicht gescheut und gerne
hat er Opfer gebracht, bis dieses schöne Werk seiner Vollendung entgegengegangen
ist. Ihm allein verdanken wir es, dass wir dieses schöne Denkmal,
dessen uns zu rühmen wir alle Ursache haben, sobald fertig schauen
können. Unvergessen wir auch sein Name bleiben in unserer Pfarrei.
Ferner möchte ich noch Dank sagen allen Gebern und Spendern, die
ihr Scherflein dazu beigetragen haben. Namhafte Summen sind gespendet
worden, die gewiß alle Anerkennung verdienen. Ein Zeichen dafür,
dass wir die Taten unserer Krieger in würdiger Weise zu ehren bestrebt
sind.
Primizfeier
in Asbach 08)
Amperbote vom 11.07.1922
"Das ist der Tag, den Gott
gemacht, laßt uns jubeln und frohlocken an ihm!" Diese Einleitungsworte
des Festpredigers passten so recht auf die ganze Festfeier; ein herrlicher
Sommermorgen, ein schmuckes Dörflein im Festgewand und in all diese
Schönheit der Natur hinein ein festlich gestimmtes Volk, das aus
nah und fern herbeigeeilt ist, um dem Erstlingsopfer eines Neugeweihten
beizuwohnen. Das schmucke Dörflein Asbach an der Glonn beging ja
am Sonntag, den 2. Juli, die Primizfeier eines Heimatkindes, des HH. Anton
Kreutmair, Ökonomenssohn zum Scherti, und was das kleine Dorf in
Anbetracht dieser Feier geleistet, verdient volle Anerkennung. Bald nach
8 Uhr sammelten sich die Teilnehmer am Festzug vor dem Haus des HH. Primizianten,
um diesen in feierlichem Zug zum Primizaltar zu geleiten. Voran die Schulkinder,
dann die Freiwillige Feuerwehr Asbach, die Veteranenvereine Vierkirchen,
Petershausen, Kollbach, der Burschenverein Petershausen, dann der Klerus
mit dem HH. Primizianten, begleitet von seinen beiden geistlichen Onkeln,
HH. Pfarrer Josef Kreutmair, Sielenbach als Patrinus und HH. Pfarrer Kreutmait,
Allershausen als Festprediger, gefolgt von dem betagten Vater des Neugeweihten
und dessen Geschwistern mit den zahlreichen Verwandten.
Am Primizaltar, den Meister Andrä aus Asbach an einem herrlichen
Platz mit viel Geschick aufgebaut hatte, angekommen, bestieg nach dem
Beni sancte Spiritus von Alban Lippi, der Festprediger, HH. Pfarrer Kreutmair,
Allershausen, die Kanzel, entwarf zunächst ein kurzes Bild von der
Studienlaufbahn des Neugeweihten und zeigte dann der zahlreichen Zuhörerschaft
3 Stationen aus dem Priesterland: 1. Der Altar, 2. Die Sakramente, 3.
Weihen und Segen. Anschließend mahnte der Prediger das katholische
Volk zu treuem Zusammenhalten zwischen Volk und Priester.
Hierauf zelebrierte der HH. Primiziant sein Erstlingsopfer, wobei die
HH. Primizianten Ziller aus Kammerberg und Lang aus Hohenkammer als Diakon
und Subdiakon fungierten, während der ältere Onkel des Primizianten,
HH. Pfarrer Kreutmair, Sielenbach, das Amt des Patrinus versah. Während
des hl. Meßopfers gelangte die Primiz-Messe von Gruber für
gemischten Chor mit Blechmusik unter der Direktion des Herrn Hauptlehrers
Trautner aus Kollbach zur Aufführung. Nach dem Anbinden der Fahnenbänder
erteilten die obengenannten HH. Primizianten sowie ein weiterer Primiziant,
HH. Josef Sellmair aus Thalhausen bei Freising, den Primizsegen, worauf
sich der Festzug zur Kirche zurück bewegte.
Ein den Zeitverhältnissen entsprechendes Primizmahl vereinigte Freunde
und Verwandte des HH. Primizinanten im Gasthaus des Herrn Georg Graßl.
Prächtige Lieder des Primizchores sorgten für vortreffliche
Unterhaltung. Eine kurze Nachmittagsandacht bildete den Schluss der Festfeier,
in allen Teilen vortrefflich geleitet von dem Asbacher Pfarrherrn, HH.
Pfarrer Weinmüller, unvergesslich für den HH. Primizianten und
für Asbach selbst und alle Festteilnehmer.
Verabschiedung
von Pfarrer Georg Weinmüller
aus Asbach
09)
Amperbote
vom 31.01.1931
Die Pfarrei und Gemeinde Asbach
bereitete ihrem scheidenden Pfarrer Hochwürden Herrn Georg Weinmüller,
einen festlichen Abschied, wozu sich treue, wohlgesinnte Bewohner von
Asbach und Ebersbach, aus der Filiale Glonnbercha, von Petershausen, von
Kollbach und Weichs, zahlreich eingefunden hatten, um dem in allen Kreisen
und Schichten des Volkes verehrten Priester ein Lebewohl zu sagen. Es
war lobenswert, dass der Gastwirt Graßl mit seiner Familie den Gästen
heimelige Wärme bereitete und die Stimmung mit leiblichen Genüssen
unterstützte. Der Orts Führer des Pfarrdorfes Asbach, Zimmereigeschäftsinhaber
Andrä, begrüßte mit beredten Worten die Erschienenen,
worauf alsbald Herr Lehrer Hanselmann von Weichs im Auftrag des vollzählig
anwesenden Gemeinderates zum Ausdruck brachte, wie schmerzlich alle Pfarrerkinder
und Gemeindebewohner den Verlust fühlen, von dem sie betroffen werden.
Anerkennend gestaltete er die Festrede und in bewegten Worten dankte er
für das liebevolle Zusammenarbeiten von Elternhaus, Kirche und Gemeinde
sowie für alle Wohltaten und Opfer, welche der scheidende Pfarrer
zu bereitwillig und menschenfreundlich während seines neunjährigen
Wirkens gebracht hat. Ein geschmackvolles Geschenk zeugte von der Liebe
und Anhänglichkeit der Gemeinde an den Mann, dessen persönlicher
Edelsinn alle Herzen gewann. Herren Oberlehrer Trautner sprach im Namen
der Filiale Glonnbercha den Dank aus für die väterliche Sorge
um seine eingepfarrte kleine Gemeinde, deren Kirchlein er wiederholt Zuwendungen
verschaffen konnte. Der Dank der Kleinen kam in Versen zum Ausdruck. Im
Feierkleid umstanden freudig bewegt Schülerinnen und Schüler
dem Hirten und deklarierten fein und sinnig den wehmutsvollen Scheidegruß.
Herr Andrä konnte es sich nicht versagen, als Ortsführer das
erfolgreiche Wirken des Scheidenden gebührend aufzuzählen mit
dem männlichen Versprechen, seiner liebend und dankbar ewig zu gedenken
in der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Der Gesangverein Petershausen sank
von Gottes Rat und Scheiden und gab noch manches Lied zum Geleit. Was
nun Hochwürden Herr Pfarrer Weinmüller zum Abschied sprach,
war der Ausdruck der lauteren Liebe, wahrer Treue und Menschenfreundlichkeit,
gesetzlichen Sinnes und echt christlichen Empfindens bei jovialer Auffassung
der Würde seines Amtes. Bilder seiner Jugendjahre rauschten an dem
Sohn der Berge vorüber, sein Bild eilte voraus an dem milden Gestade
des Chiemsees, wo er im in Breitbrunn eine neue Heimat finden sollte,
um die lieblichen Eilande Herrn- und Frauenchiemsee pfarramtlich zu betreuen.
Dort wird sein Leben neue Geltung und hohen Wert bekommen. Viele, die
ihm die Hand zum Abschied drücken, werden seine Einladung folgen,
mit dem Menschenfreund dich Herrlichkeiten des bayerischen Meeres zu genießen.
Kirchenverschönerung
in Asbach 10)
Amperbote vom 20.07.1934
Das reizende Kirchlein in
Asbach, dessen Innansicht schon längst die ehrliche Bewunderung aller
Besucher gefunden hat, wurde nunmehr auch außen einer Ausbesserung
unterzogen, die von einsichtigen Kreisen als wohlgelungen bezeichnet wird.
Unter verantwortlicher Bauleitung der bestbekannten Firma Gattinger, Petershausen,
wurde zunächst der Turm mit Schindeldach, dann das Langhaus wie die
Vorhalle und schließlich die ganze Friedhofmauer einer gründlichen
Erneuerung in allen Teilen zugeführt. Das vollendete Werk will seinen
Meister loben. Der erneuerte Verputz, die weiße Tünche, die
ockergelbe Tönung des Schindeldaches, schließlich hoch oben
das vergoldete Kreuz mit ebensolcher Kuppel erwecken beim Beschauer einen
feierlich festlichen Eindruck. Bei genauerem Zusehen darf die saubere,
exakte Schichtung der Schindeln gelobt werden. Das kleine Pfarrdorf an
der Glonn, dessen Turm schon bisher starke Beachtung fand, darf stolz
sein auf sein Heiligtum, weil es einer vorzüglichen Verschönerung
im Ganzen wie in einzelnen Zierstücken teilhaft geworden ist. Möge
der eucharistische Gott, zu dessen Ehre die Verschönerung vorgenommen
wurde, durch manche Dezennien die Zierde des Heiligtums bewahren.
Tod
von Pfarrvikar Albert Kreitmayer
Auszug aus der Pfarrchronik Petershausen 1947
recherchiert von Albert Saumweber
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"Ein
erschütternder Todesfall ereignete sich am 29. September 1947 um
15 1/2 h.
H. H. Pfarrvikar Albert Kreitmayer von Asbach, fr. Pfarrer von Hohenbercha,
hatte in Giebing beim Michaelifest ausgeholfen und wollte auf der
Heimfahrt mit dem Rad in Vierkirchen Besuch machen. Auf der Fahrt
wurde er von einem Unwohlsein befallen und, nachdem er um so auszuruhen
sich an den Straßenrand gesetzt hatte, starb er plötzlich an der
Straße zwischen Rettenbach und Vierkirchen (ärztl.Diagnose:
"Gefäßeverkalkung, Gehirnblutung). Der Pfarrer
(Andreas Brädl aus Vierkirchen) wurde sofort an die Sterbestelle
gerufen und spendete sub orditione die letzte Ölung. Der verstorbene
Priester, der in Vierkirchen sehr viel ausgeholfen hatte, wurde
sofort mit dem Leichenwagen nach Asbach gebracht, wo die Beerdigung
(nur Requiem ?) stattfand.
Die
Leiche wurde aber später nach der Heimat Griesstätt transferiert".
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Albert
Kreitmayer wurde am 25. Okt. 1881 in Griesstätt bei Rosenheim
geboren und am 29.6.1905 in Freising zum Priester geweiht. In den
43 Jahren seines priesterlichen Wirkens war er in verschiedenen
Orten in verschiedenen Ämtern tätig: zunächst als
Koadjutor in Oberaudorf, ab 1906 als Kooperator in Ruhpolding und
ab 1907 als Präfekt im Gymnasial-Pensionat in Rosenheim. Von
1908 bis 1911 war er Exponierter Kooperator bzw. Expositus in Haunzenbergersöll,
danach bis 1919 Kuratbenefiziumsverweser in Wallgau. Die weiteren
Stationen lauten: 1919 bis 1926 Expositus in Oberndorf, 1926-1928
Pfarrer in Surberg, 1928 bis 1935 Pfarrer in Hohenbercha, 1936 freiresignierter
Kommorant in Maria Dorfen und ab 1939 nebenamtlicher Pfarrvikar
in Asbach.
Im
Pfarrbericht wird Kreitmayer für seine Aushilfen in den Nachbarpfarreien
gelobt. Er habe "in der ganzen Umgebung fleißig und gewissenhaft
im Beichtstuhl und bei Trauergottesdiensten Aushilfe geleistet".
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Der
Großvater von Pfarrer Kreitmayr (1814-1873) war der Wirtssohn von
Tuntenhausen, einem Wallfahrtsort bei Bad Aibling. Er hatte das Bäckerhandwerk
in Altenhohenau gelernt. Der 1854 geborene Vater des Pfarrers, Franz Xaver
Kreitmayr, war von Beruf Krämer. Aus seiner zweiten Ehe mit Maria
Gartner, der Schwester der ersten Frau, stammte Albert Kreitmayr.
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