Evangelisches
Gemeindezentrum in ALTOMÜNSTER
Adresse: 85250 Altomünster, Steinbergstr.6
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Beschreibung
Als der bayerische
König Max I. Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss
seiner lutherischen Gemahlin Karoline von Baden die strengen Religionsbeschränkungen
lockerte, entstand in Kemmoden
ein evan-gelisches Pfarrvikariat, das praktisch den ganzen Landkreis
Dachau und angrenzende Gebiete umfasste. Auch Altomünster gehörte
dazu, doch evangelische Christen gab es kaum: vor 100 Jahren waren
es nur eine oder zwei Personen.
Das änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele
Vertriebene in Alto-münster und Umgebung ihre neue Bleibe fanden.
Seit 1955 gehören sie zur Kirchen-gemeinde Aichach. Die
Zahl der evange-lischen Christen im Gemeindegebiet Alto-münster
und in Kleinberghofen beträgt derzeit über 700.
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Die ersten zehn Jahre nach dem Zweiten
Weltkrieg gehörten die evangelischen Gläubigen in Altomünster
zum Vikariat Indersdorf der Kirchengemeinde Dachau. Dann wechselte die
Pfarreizugehörigkeit nach Aichach.
Evangelische Gottesdienste werden
in Altomünster erst seit 1945 gefeiert. Zunächst in der Loretokapelle
und im Schulhaus, später im Herrenchor der Pfarr- und Klosterkirche
und schließlich im Birgitten-Hof.
1989 wurde an der Steinbergstraße
ein eigenes Gemeindezentrum errichtet (Landkarte...).
Der Entwurf stammte vom Würzburger Architekten Gerhard Grellmann.
Am 21.7.1991 weihte der Augsbur-ger Dekan Dr. Rudolf Freudenberger
das Gebäude ein.
Der Gemeinderaum hat auf der Südseite sechs große Glasfenster,
die an die sechs Tage der Schöpfung erinnern. Sie wurden von
Frau Irene Horst, einem Gemeindemitglied aus Oberzeitlbach, entworfen
und von der Firma Robert Münch aus Großumstadt ausgeführt.
An der Ostwand steht eine
kleine Orgel. Sie dürfte um das Jahr 1970 von der Fa.
G.F.Steinmeyer & Co erstellt worden sein. Es handelt sich um
eine Schleifladenorgel mit mechanischer Spieltraktur, mit einem
Manual (C-g '''), einem Pedal (C-f ') und folgenden 5 Registern.
Holzgedackt 8', Rohrflöte 4', Prinzipal
2',
Scharf 2fach 1', Subbaß 16'.
Der Gemeinderaum wird für
die sonntäglichen Gottes-dienste sowie für Veranstaltungen
der Volkshochschule und der Kulturvereine genutzt; ein Ort der Begegnung
zum Wohle der Allgemeinheit.
Im Turm hängen zwei Glocken,
die 1990 gegossen wurden.
- Die große Glocke (177 kg, 65 cm Durchmesser) trägt
die Inschrift "Ehre sei Gott in der Höhe..",
- die kleine Glocke (135 kg, 60 cm Durchmesser) "...und
Friede auf Erden".
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Renovierung:
Im Jahr 2015 hat man die Kirche,
insbesondere das Dach, generalsaniert. Zudem wurden der Holzboden abgeschliffen
und neu versiegelt, die Wände innen und außen gestrichen und
alle Holzteile mit neuer Farbe versehen.
Hans Schertl
Quellen:
Wilhelm Liebhart, Altomünster,Kloster,
Markt und Gemeinde, 1999
Thiel/Mecking, Chronik der Gemeinde Petershausen, Band 2 Kunst und Kultur,
2000
Süddeutsche Zeitung 2001
Informationstafel im Gemeindezentrum, 2004
Dachauer Nachrichten vom 1./2.8.2015 (Sanierung 15)
3 Bilder: Hans Schertl (2001,2004)
15.4.2022
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