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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben in der Filiale ESCHENRIED

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

zum Bericht
1932
 Kirchenbauverein in Eschenried - Amperbote vom 03.03.1932 01)
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   Notkirche für Eschenried - Amperbote vom 25.10.1932  02)
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1933
 Lichterprozession in Eschenried - Amperbote vom 20.05.1933 04)
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1934

 Lichterprozession im Dachauer Moos - Amperbote vom 17.05.1934 05)

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   Edelmütige Stifter - Amperbote vom 30.5.1934 06)
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 Altarbildeinweihung in Eschenried - Amperbote vom 08.10.1934 07)
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1952
 Erstkommunion im Mooskirchlein - Dachauer Nachrichten vom 26.04.1952 08)
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Kirchenbauverein in Eschenried
Amperbote vom 03.03.1932

Die Gründung des Kirchenbauvereins Eschenried und Umgebung hat im Dachauer Moos freudigen Widerhall gefunden. Sämtliche Familien sind dem Kirchbauverein beigetreten und haben sich zu größeren oder kleineren Beiträgen verpflichtet. Trotz der schweren Notzeit, die besonders drückend und auch auf der Bevölkerung des Dachauer Mooses lastet. Mit großer Freude werden Mitglieder des Kirchenbauvereins erfahren, dass die kath. Gesamtkirchenverwaltung der Stadt München einstimmig die zurzeit in Hartmannshofen stehende Notkirche, welche im Herbst frei wird, dem Kirchenbauverein Eschenried geschenkt hat. Herr Gutsbesitzer Dürr hat dem Kirchenbauverein 4 Tagwerk Grund unentgeltlich zur Verfügung gestellt, so dass, so Gott will, im Herbst in der Nähe des Eschenhofes ein liebes, trautes Kirchlein die Gläubigen zum Gottesdienst laden und ihnen den stundenweiten Kirchenweg ersparen wird.

Notkirche für Eschenried
Amperbote vom 25.10.1932

Am vergangenen Sonntag wurde die neue Kirche in Hartmannshofen durch den Hochwürden Herrn Kardinal feierlich eingeweiht. Damit wird die Notkirche frei für Eschenried. Mit dem Abbruch derselben wurde heute begonnen und es ist zu hoffen, dass dieselbe bis zum Ende der Woche fertig gestellt ist, so dass am kommenden Sonntag voraussichtlich der erste Gottedienst abgehalten werden kann.

Die Notkirche in Eschenried ist da
Amperbote vom 28.10.1932

Die bereits in Hartmannshofen gestandene Notkirche ist nun abtransportiert und am gestrigen Mittwoch wurde hier bereits mit der Aufstellung begonnen, so dass am kommenden Sonntag höchstwahrscheinlich der erste Gottesdienst stattfinden kann. Damit hat das Gündinger Moos ein Kirchlein bekommen, das den Moosbewohnern die Pflege religiösen Lebens erleichtern wird.

Dass die Sache so rasch geklappt hat, ist neben der opferbereiten Mitarbeit der Mösler und den rührigen Bemühungen des Mitterndorfer Pfarrherrn, HH. Pfarrer Eicher, vor allem auch der Unterstützung durch HH. Stadtpfarrer und Geistlichen Rat Böhmer zu danken, der damit sein im Februar des Jahres in der Gründungsversammlung des Kirchenbauvereins Eschenried gegebenes Versprechen eingelöst hat.


Innenansicht der Kirche v. 1932

 

Lichterprozession in Eschenried
Amperbote vom 20.05.1933

Das Kirchlein "zu unserer lieben Frau im Moos" ist in der kurzen Zeit des Bestehens den Bewohnern des Dachauer Mooses eine liebe traute Stätte geworden. Sie wissen, wenn am Sonntag das Glöcklein zum Gottesdienst ruft und ein Priester trotz der schwierigen Wegverhältnisse Sonntag für Sonntag herbeieilt, um Gottesdienst zu halten, dass sie in ihrer Abgeschiedenheit nicht ganz vergessen sind, sondern dass die Kirche die sorgende Mutter in gleicher Weise sich ihrer annimmt wie der anderen Gläubigen. Für diese fürsorgliche Mutterliebe wollen sie sich dankbar erzeigen, darum kommen sie so fleißig zum Gottesdienst und halten ihr Kirchlein in Ehren. Um nun der Kirchenpatronin, der Mutter Gottes und Maienkönigin, ihre besondere Verehrung zu beweisen, veranstalten die Bewohner des Dachauer Mooses am kommenden Sonntag abends ½ 8 Uhr nach der Maiandacht eine Lichterprozession. Zu zahlreicher Beteiligung ergeht herzliche Einladung.

Amperbote vom 25.05.1933

Am vergangenen Sonntagabend fand in Eschenried eine seltene für das Dachauer Moos neuartige Feier statt, die auf alle Teilnehmer tiefen Eindruck machte. Mit einer Maiandacht, bei welcher HH Pfarrer Eicher, Mitterndorf, seinen Zuhörern den Sinn und Segen der kath. Marienverehrung klarlegte und der Gemeinde Eschenried und Umgebung das Marienkirchlein "Zu unserer lieben Frau im Moos" und dessen Patronin, die liebe Gottesmutter Maria, recht warm ans Herz legte, begann die stimmungsvolle abendliche "Weihestunde an Maria". Daran schloss sich eine Lichterprozession: Voraus die lieben Kleinen und Kleinsten – alles wollte dabei sein – die meisten im weißen Festgewand und Blumenschuck mit brennenden Kerzen, dann die Feuerwehr Graßlfing mit brennenden Fackeln, daran schloss sich eine große Schar von Betern und Beterinnen, alle mit brennenden Kerzen. Es war ein erhebendes Schauspiel, dieser lange Zug betender Kinder, Jugend, Männer und Frauen, durch die Fluren ziehen zu sehen, eine erbauende Huldigung an die Kirchenpatronin von Eschenried. Zur Kirche zurückgekommen, sprach ein Kind vor der Kirchentür ein Weihegedicht an die Gottesmutter. Freudig erklang dann in der Kirche, die die vielen Beter nicht fassen konnte, das "Großer Gott", womit die erhebende Feier ihren Abschluss fand. Sicher hat diese eindrucksvolle abendliche Weihestunde die Liebe und Anhänglichkeit der Bewohner des Dachauer Mooses zu ihrer Kirche und ihrer Patronin, zur Muttergottes, gehoben und gefördert.

Amperbote vom 30.05.1935

Im trauten Kirchlein "Zu unserer lieben Frau im Moos" fand am vergangenen Sonntag die letzte Maiandacht statt, die auf die Besucher einen tiefen Eindruck machte. Nach der Maiandacht mit Predigt bewegte sich im Freien eine Lichterprozession im nächtlichen Dunkel, das über dem weiten Dachauer Moos lag. Die umliegenden Häuser hatten Lichterschmuck angelegt und so bot sich ein wundervolles Bild.

Lichterprozession im Dachauer Moos
Amperbote vom 17.05.1934

Im November 1932 wurde im Dachauer Moos eine Notkirche "Zu unserer lieben Frau im Moos" errichtet. Damit wurde einem außerordentlich dringenden religiösen Bedürfnis Genüge getan. Inzwischen ist den Moosbewohnern dieser religiöse Mittelpunkt sehr ans Herz gewachsen. Das zeigte so recht wieder die Marienfeier am Sonntag. Von allen Seiten eilte am Abend jung und alt dem prächtig geschmückten Kirchlein zu, selbst bis von Hartmannshofen. Eine schlichte Maiandacht mit Predigt des Pfarrherrn von Mitterndorf, HH. Pfarrer Eicher, eröffnete die Feier. An die Andacht schloss sich eine Lichterprozession mit über 300 Teilnehmern an. Die umliegenden Häuser, besonders das Schulhaus erstrahlten im Lichterglanz, am Himmel zog dunkelschwarzes Gewölk herauf – ein seltsam feierliches Bild. Zum Schluss weihte der Priester vor der Kirche das von Bildhauer Rummer, Gröbenzell, gefertigte schöne Kruzifix und die vom gleichen Künstler erbaute Lourdes-Grotte. Gedichtvorträge durch Kinder und ein Marienlied des jungen Kirchenchores unter Lehrer Hartls Leitung beendeten die erhebende Feier, um deren Durchführung sich vor allem Kirchenpfleger Zethner verdient gemacht hat.

Edelmütige Stifter
Amperbote vom 20.5.1934

Das Kirchlein "Maria im Moos" hat edelmütige Stifter gefunden. Kunstschreinermeister Josef Miller aus München und Frau, welche bereits seit 20 Jahren das Dachauer Moos als Ruhe- und Erholungsort aufsuchen, haben für den Kirchplatz ein schweres Eisenkreuz gestiftet, ein in Material und Arbeit gediegenes Werk, das der Jahrhunderte den Meister loben wird. Bildhauer Rumer aus Gröbenzell hat die Figur des sterbenden Christus aus Zirbelkiefer in einem Stück dazu geschaffen, in Form und Ausdruck ein Werk frommer Überzeugung und zündender Wirkung. Als Gegenstück zum Kreuz hat der Künstler auch eine Mariengrotte im Freien geformt, aus Tuffstein, der sich merkwürdigerweise im Moos selbst vorgefunden hat. Beide Werke wandten an einem der vergangenen Sonntage durch Pfarrer Eicher aus Mitterndorf die kirchliche Weihe. Die Filialekirchengemeinde Eschenried wird die beiden Werke, die dem Vorplatz des Kirchleins einen sakralen Charakter geben, in Hut und Pflege nehmen und dankt den Stiftern öffentlich im Namen aller, die sich an der Stätte erbauen. An allen Sonn- und Feiertagen findet um 10:00 Uhr ein Gottesdienst statt. Der junge Kirchenchor unter Leitung des Herrn Lehrers Hartl zeichnet sich durch hervorragenden Eifer zur Sache aus.

Altarbildeinweihung in Eschenried
Amperbote vom 08.10.1934

Am Sonntag, den 14. Oktober, wird in der Filialkirche Eschenried im Dachauer Moos ein neues Altarbild eingeweiht. Das Altarbild "Maria im Moos" ist ein Werk des jungen Künstlers Richard Huber, Dachau, und somit eine bodenständige Kunstschöpfung. Die Weihe beginnt nachmittags ½ 3 Uhr. Daran schließt sich eine Marienpredigt an, gehalten von Studienrat Kisinger, Pasing. Schöne Marienlieder, von verschiedenen Chören vorgetragen, werden die Feier verschönern. Die Frauenbünde Pasing, Dachau, Mitterndorf, Olching, Gröbenzell werden an diesem Tag zum Mooskirchlein wallfahren.

 

Erstkommunion im Mooskirchlein Eschenried
Dachauer Nachrichten vom 26.04.1952

Eschenried. In vielen Pfarreien des Landkreises Dachau gingen die Erstkommunikanten am Weißen Sonntag zum Tisch des Herrn. An den nächsten Sonntagen ist die Kommunion in den übrigen Gemeinden, u. a. in der Stadt Dachau. Nachstehend ein kleines Stimmungsbild von der Erstkommunion in Eschenried. Mitten im Dachauer Moos steht das kleine Kirchlein mit dem Bild "Unserer lieben Frau im Moos". Wenn am Sonntag die zwei kleinen Glocken zur Andacht rufen, strömen die Moosbauern von allen Seiten herbei. Viele müssen einen recht weiten Weg zurücklegen bis nach Eschenried, aber auch bei schlechtestem Wetter lassen sie sich nicht verdrießen und immer ist das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine Sonntagsmesse in dem Kirchlein gehört zu einem der schönsten religiösen Erlebnisse. Gar oft kommen Gäste von weit her. Es passt dort irgendwie alles zueinander: die volkstümlich geschmückte Kirche mit den vielen unbeholfenen Votivbrieflein um das Bildnis Unserer Lieben Frau, die überzeugende Frömmigkeit der Beter und nicht zuletzt die markante Gestalt des Pfarrers, der nun schon seit 30 Jahren Sonntag für Sonntag ins Moos hinausfährt und das Kirchlein betreut. Auch ein Kirchenchor ist im Laufe der Jahre in Eschenried entstanden und man muss sagen: er singt schön. Man kann aus dem Gesang das Gebet heraushören. Lehrer Hauff, der den Chor leitet, hat auch eine Theatergruppe organisiert, die erst vor kurzem den "Meineidbauer" aufgeführt hatte, und zwar mit so viel Erfolg, dass das Stück in einigen umliegenden Ortschaften wiederholt werden muss. Am Weißen Sonntag wurde im Moos Erstkommunion gefeiert. Acht Mädel und zwei Buben knieten in den geschmückten Bänken vor dem Altar, und zusammen mit den Kindern trat das ganze Dorf, wohl an die 250 Menschen, zum Tische des Herrn. Die Kommunionmesse, von Dr. Ferdinand Schönwälder zelebriert, wurde durch die schönen Gesänge des Kirchenchors umrahmt. Tiefe Stille trat ein, als die Kinder zum Altar traten. Sie gingen mit einem heiligen Ernst, und auf ihren Gesichtern spiegelte sich das nur Kindern eigene Wissen um das größte Geheimnis des christlichen Glaubens. In die Stille hinein ertönten leise Orgeltöne, die langsam zum Präludium anwuchsen, um schließlich die Gläubigen zu dem Jubelgesange "Großer Gott, wir loben Dich", mitzureißen. Das war die Erstkommunion im Moos. Kein großes, weltumspannendes Ereignis, das stimmt. Aber doch ein einzigartig tiefes Erlebnis.