Turmmadonna
und Gnadenstuhl
Turmmadonna Ich habe mir vorgestellt, ich möchte wirklich ein Gnadenbild, also das heißt: eine Figur, vor der wohl schon Generationen gebetet haben. Und dann bin ich in der Prannerstraße – unten im Bayerischen Hof – in das Antiquitätengeschäft vom Herrn Urban gegangen, hab‘ mich vorgestellt als Pfarrer aus Dachau, und hab‘ also gesagt, ich bräuchte eine Madonna. Ich hab‘ natürlich irgendwie gedacht an eine aus dem vorigen Jahrhundert.
Und dann war noch
folgendes: Der Kunsthändler hat gesagt: „Wissen’S was, ich
liefer‘ Gnadenstuhl Pfarrer Langenberger Und jetzt kommt der Gnadenstuhl. Ein Jahr später bin ich auf der Kunst- und Antiquitätenmesse, sehe den Gnadenstuhl, bin begeistert und denk‘: „Der wär‘ doch was für unsere Kirche." (Link zur Beschreibung bei der "Kirchenführung".) Und zwar habe ich mir folgendes vorgestellt. Wir haben nämlich - wenn Ihnen das auffällt: In der Liturgie wird eigentlich fast jedes Gebet mit der Formel zum Heiligen Geist abgeschlossen. Wir beten sehr viel zu Jesus Christus, aber Gott Vater kommt relativ selten vor. Und außerdem war es mir wichtig - ich habe mir gedacht, wenn Leute, gerade mit Kindern, in die Kirche kommen – und irgendwo spricht man Gotischer Gnadenstuhl aus Österreichdoch auch heute noch den Kindern gegenüber vom Himmelvater – und da hab‘ ich mir gedacht, wir müssten eigentlich schauen, dass wir Gott Vater in der Kirche haben.
Ich habe
dann gesagt: „Also, es ist sicher: die letzten 300 Jahre ist
er nicht geklaut worden. Pfarrer
Reinhold Langenberger Originalton-Aufnahmen stehen hier als MP3-Dateien bereit: Madonna (1,9 MB) | Gnadenstuhl (2,4 MB). mit freundlicher Genehmigung des Pfarrverbands Dachau-St.Jakob |