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Jakobus der Ältere (der Große)
-Darstellungen in den Kirchen des Landkreises Dachau- 

Texte vom 
Ökumenischen Heiligenlexikon

Gedenktag katholisch,evangelisch: 25. Juli
Gedenktag orthodox: 30. April, 15.November 
Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)
Apostel, Märtyrer
* am See Genezareth in Galiläa, (Kinneret)
+ um Ostern 43 in Jerusalem
St.Jakobus-Kirchen im Landkreis Dachau:  Dachau, Vierkirchen, LauterbachOberbachern, Ottershausen (Jakobus+ St.Stefan)

Jakobus der Ältere war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes. Jesus gab den zwei Brüdern wegen ihres Eifers den Beinamen "Boanerges", "Donnersöhne"(Markusevangelium 3,17). 

Jakobus zählte neben seinem Bruder und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Gethsemane zugegen waren. 

Der Überlieferung nach verkündete er nach Pfingsten in der Gegend um Samaria - das heutige Shomron - und Jerusalem das Evangelium, bis er durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 geköpft wurde; 

Jakobus war somit der erste Märtyrer unter der Aposteln (Apostelgeschichte 12, 1-2).

Apostellegenden berichten die Szenen vom Zauberer Hermogenes, den Jakobus überwand, von Dämonen befreite und die Zauberbücher ins Meer werfen ließ. 


St.Jakobusbüste in Dachau


St.Jakobus-Bild in Lauterbach

Auf seinem Wege zur Richtstätte heilte Jakobus einen Lahmen und bat den Henker um eine Flasche Wasser, damit er Josias, der ihm den Strick umgelegt hatte und sich ebenfalls auf dem Hinrichtungsplatz bekehrte, taufen könne; auch Josias wurde daraufhin mit Jakobus enthauptet.

Das Hühnerwunder:
Ein Pilgerpaar aus Xanten mit seinem 18-jährigen Sohn machte Rast in der Herberge von Santo Domingo. Die Wirtstochter verliebte sich in den jungen Deutschen, der sie aber verschmähte. Aus Zorn schmuggelte sie Silberbecher in das Gepäck der Pilger und meldete den "Diebstahl" dem Richter. Der machte nicht viel Federlesens und verkündete das Urteil "Tod durch Erhängen". Ehe die Eltern weiter nach Santiago pilgerten, wollten sie am Galgen Abschied von ihrem Sohn nehmen. Dort aber hörten sie den Gehängten röcheln, daß er lebe und man ihn abnehmen solle. Die Eltern liefen sofort zum Richter, der am Tische vor gebratenen Hühnern saß und sagte: "Euer Sohn ist so tot wie die Gebratenen, die ich jetzt verspeisen möchte". Da begannen Hahn und Huhn mit den Flügeln zu schlagen und davon zu fliegen. Man schnitt den noch lebenden Jungen vom Galgen. Seither, und das sind nun schon 500 Jahre, werden in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada, rechts über dem Eingang, immer ein lebender Hahn und ein Huhn im Käfig gehalten.

 Spanische Darstellungen bringen ebenfalls zahlreiche Wunder: den Steinblock, der sich von selbst als Sarkophag für Jakobus schloss und den Wagen mit den wilden Rindern, die den Sarkophag an die Stelle fuhren, wo später die Wallfahrtskirche in Compostela gebaut wurde.

In Jerusalem steht die Jakobskirche angeblich an der Stelle seines Martyriums. Im Jahr 70 seien seine Gebeine auf den Sinai ins Jakobskloster, das heutige Katharinenkloster, gebracht worden. 

Von dort kamen sie zur Rettung vor den Sarazenen im 8. Jahrhundert nach Spanien, wo 816 die Jakobskirche geweiht wurde; aus diesem Ort entwickelte sich Santiago de Compostela.

In Spanien verbreitet ist die Überlieferung, dass Jakobus dort gleich nach der Himmelfahrt Christi gepredigt und Jünger geworben habe mit der Prophezeiung, dass er nach seinem Tod dort Unzählige bekehren werde. In Santiago de Compostela - Santiago ist der spanische Name für Jakobus - wurde vor dem Bau der Kirche angeblich sein Grab gefunden. 

In der Schlacht von Clavigo (Compostela) 844 überwand Jakobus demnach, auf dem Pferd voranstürmend, mit den Seinigen die Mauren.

Vom 11. Jahrhundert an wurde Santiago zu einem der größten Wallfahrtszentren des Abendlandes, durch ganz Europa führten feste Wallfahrtswege dorthin; bis ins 15. Jahrhundert zog der Ort mehr Pilger an als Rom oder Jerusalem. In Skandinavien nannte man Spanien zu jener Zeit "Jakobsland". 

Die Pilger erhielten am Ziel damals einen Hut, der mit einer Muschel geziert war. 


St.Jakobusbild in Oberbachern (Altarblatt)


St.Jakobusstatue in Vierkirchen Hochaltar

 

1128 wurde die Kathedrale eingeweiht, die im 18. Jahrhundert einen barocken Mantel erhielt. Seit 1122 gilt jedes Mal, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, das Jahr als Heiliges und die Wallfahrer erhalten an diesem Tag vollkommenen Ablass aller Sündenstrafen.

Heute ist diese Wallfahrt als modernes touristisches Erlebnis wieder modern geworden, viele machen sich auch auf der Suche nach spiritueller Tiefe auf den Weg nach Santiago. Wer wenigstens 100 km zu Fuß oder 200 km mit dem Fahrrad hinter sich gebracht hat, erhält im Pilgerbüro die ersehnte Urkunde; gut 200.000 der jährlich 10 Millionen Touristen kommen so als Pilger. Der 25. Juli wird als Höhepunkt mit einen großem Feuerwerk begangen, über den Pilgern in der Kirche schwebt ein riesengroßer Weihrauchkessel.

Am Jakobstag brachten Bauern die ersten reifen Äpfel zur Segnung, oft war dies ein Markttag.

 

Attribute: als Pilger, als Ritter ("Maurentöter"), mit Muschel

Patron
von Spanien; der Krieger, Arbeiter, Lastenträger, Hutmacher, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus

Bauernregeln: Ist es drei Tage vor Jakobi schön, so wird das Korn dauerhaft.
Wenn die Tage um Jakobi sehr sommerlich sind, wird das Weihnachtsfest sehr winterlich.
"Gegen Margareten und Jakoben / die stärksten Gewitter toben." 

 


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Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür