Zelebrationsaltar
Die Errichtung des Zelebrationsaltars geht zurück auf die Liturgiereform, die durch die Beschlüsse des 2.Vatikanische Konzils ausgelöst wurde. Der Zelebrationsaltar bedeutet eine Rückkehr zu den Wurzeln der Eucharistiefeier: Ob es schon im Urchristentum, während der Verfolgung in den ersten Jahrhunderten, Altäre gegeben hat, ist in der Theologie umstritten. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Christen heimlich in den Wohnungen trafen und dort ihre Versammlungen abhielten. Hier war wohl der Tisch der Mittelpunkt. Der Kirchenhistoriker Prof.Stefan Heid 01) glaubt, dass sich die Christen schon immer in einem ausschließlich für den religiösen Kult bestimmten Raum mit einem Altar getroffen haben. In jeder Stadt habe es nur einen Gottesdienstraum gegeben, in dem sich alle umwohnenden Christen getroffen hätten.
Möglicherweise gab es -je nach Verfolgungssituation- auch beide Formen nebeneinander. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass der Altar-Tisch
frei aufgestellt und von allen Seiten zugänglich war. Ab dem 8. Jh. wich die Tischform immer mehr der Blockform. Dies kam der Entwicklung entgegen, im Altar Reliquien von Märtyrern und Heiligen beizusetzen. Der zelebrierende Priester stand hinter dem Altar, sodass seine Handlungen während der Messfeier für die ganze Gemeinde sichtbar waren. Als der Altar dann im 11.Jh eine Rückwand mit hohen Altaraufbauten (Retabeln) erhielt und weiter an die Ostwand rückte, wandte der Priester der Gemeinde den Rücken zu. Dies wurde in der katholischen Kirche durch eine Liturgiereform erst vor 55 Jahren wieder rückgängig gemacht.Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 02)

01) Prof. Stefan Heid, Das Ende einer Legende, Zeitschrift Herder Korrespondenz 4/2019 S. 37-39
02) Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)


Schließen