Westerholzhausener Pfarrer
Sebastian Rieger
Pfarrer von 1939-1941

Sebastian Rieger wurde am 16.5.1878 in Mittenwald geboren und am 24.6.1892 in Freising zum Priester geweiht. Am 2.Juli 1939 wurde er als Pfarrer in Westerholzhausen investiert. Ihm blieben nicht einmal 2 1/2 Jahre.

Nach der Chronik Westerholzhausen war Rieger mit einem "göttlichen Humor gesegnet". Das wird mit der Zitierung eines Schreibens des Pfarrers belegt:
 

"Bei der mir angeborenen Bescheidenheit wagte ich mich unter den 12 Kindern meiner Eltern erst als 8. an das Licht der Welt zu drängen. Glücklich bleibe ich zeitlebens, weil man mir bei der Taufe nicht den alphabetführenden Namen "Aaron", sondern den spätalphabetischen Namen "Sebastian' gegeben; doppelt glücklich, weil die meinen Unwert wohl erkennende Mitwelt mit 'Wastl' mich an des Endes Zipfel gesetzt.
Und vollends jauchzend in der harmonischen Namenspassion juble ich, weil mein sog. Schreibname sich aus den so lieb stillen Buchstaben 'r' und 'ie' und 'e' gebildet hat.
Das Höchstmaß von Daseinsfreude und Lebensglück gipfelt aber für mich in dem seligen Verbindungsbuchstaben der beiden Silben 'Rie' und 'er' - es ist nicht das himmelanstrebende, stolze, in lateinischer Letter im untern Teil so pharisäerische beblähte, in deutscher Schrift im oberen Teil flatterhaft wolkenspitzend gedrehte 'd', sondern es ist das in voller Erkenntnis des eigenen Unwertes so natürlich charaktertreu nach unten gezogene, aber in edel christlichem hoffenden Aufblick und demütigen Besserungswillen wieder zur tätigen Lebenslinie sich aufraffende und so immer gleichsinntreu sich in griechischer, wie lateinischer, wie deutscher Schriftführung sich zeigende 'g' - d.h. Beiliegendes dürfte ein Irrläufer sein !

Pfarrer Rieger hinterließ umfangreiche Notizen über Höfe, Häuser und Familiennamen von Westerholzhausen. Dazu recherchierte er auch im Hauptstaatsarchiv in München. Nachzulesen in der Chronik .(s.unten).
Am 24.11.1941 starb Pfarrer Rieger. Er ist im Priestergrab von Westerholzhausen begraben.

 

Quelle: Annemarie Geiußler / Zezi Hörmann, Chronik Westerholzhausen, um 1990

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