Wallfahrt nach Straßbach
Straßbach ist eine Filialkirche des Klosters Indersdorf, wo besonders
die heilige Ottilia verehrt wird, die vor allem wegen Augen-, Ohren- und
Kopfleiden um Hilfe angerufen wurde. Die um 660 geborene Odilia war eine
Tochter des Herzogs Athich aus dem Elsass. Sie gründete 690 das später
nach ihr benannte Kloster Odilienberg als Augustiner-Chorfrauenstift und
stand ihm als Äbtissin vor. Die Legende berichtet, dass der Vater seine
blind geborene Tochter Odilia töten lassen wollte, die Mutter Bethsvinda
sie aber retten konnte. Odilia wurde das Augenlicht wieder geschenkt, als
der durch einen Engel zu ihr gewiesene Wanderbischof Erhard von Regensburg
sie taufte. St.Ottilie widmete sich in ihrem Leben der Fürsorge der
Armen und Kranken. Sicher nachweisbar ist in Straßbach das Siechenhaus
seit dem Jahre 1435, wo die Leprakranken fernab der Ortschaft untergebracht
waren. Ottilia ist Patronin der Blinden und der Winzer (wegen ihrer Heimat
Elsass). Straßbach war auch das Ziel von Bittgängen aus anderen Pfarreien. So wallfahrteten Ende des 18.Jh die Pfarrgemeinden Ampermoching (am Tag des heiligen Medardus - 8.Juni), Weichs, Vierkirchen, Röhrmoos, Hebertshausen, Pellheim, Niederroth, Rumeltshausen, Kreuzholzhausen, Schwabhausen, Oberroth, Oberbachern (Mittwoch der Pfingstwoche) Arnbach, Hirtlbach, Westernholzhausen und Indersdorf alljährlich nach Straßbach. |