Wallfahrt nach Inchenhofen (St.Leahard)

Die Wallfahrt zum hl. Leonhard in Inchenhofen gilt als älteste und wichtigste Leonhards-Wallfahrt in Deutschland. Nach der Fürstenfelder Haustradition begann sie im Jahr 1258, tatsächlich vielleicht noch früher.
Der Aufschwung zur überregionalen Wallfahrt begann, als 1283 das Kloster Fürstenfeld die bis dahin noch unbedeutende Wallfahrt in der kleinen Kapelle übernahm. Es verhalf ihr binnen weniger Jahrzehnte zu höchster Blüte. Die Wallfahrt selbst geht auf ein Wunder zurück: 1256 sollen Soldaten Votivgaben (!) in der St.Leonhardskapelle gestohlen haben und daraufhin schwachsinnig geworden sein. St.Leonhard war bis dahin ein nur an wenigen Stellen verehrter französischer Heiliger, der als Patron der Gefangenen und der (damals ebenfalls angeketteten) Geisteskranken um Hilfe angerufen wurde. Seine große Bedeutung als Bauernheiliger erhielt er erst im 16.Jh., als die Ketten, mit denen er abgebildet war, als Viehketten missdeutet/umgedeutet wurden. Diese Patronatserweiterung gab der Wallfahrt in Inchenhofen einen weiteren großen Schub.  Bis 1803 unternahmen 167 Pfarreien eine alljährliche Wallfahrt nach Inchenhofen. Heute kommen aus etwa 60 Orten die Wallfahrergruppen, meist zu Fuß, nach "Leahad" , wie Inhenhofen auch genannt wird. Dabei ist nach wie vor der größte Wallfahrtstag des ganzen Jahres der Pfingstmontag, an dem zugleich das Hauptfest der 1659 vom Papst Alexander VII. genehmigten Erzbruderschaft des hl. Leonhard gefeiert wird.
Aus dem Dachauer Bereich (mit Umland) unternahmen Pilger um 1650 aus 23 Orten eine Wallfahrt nach Inchenhofen: Altomünster, Arnbach, Ebertshausen, Esterhofen, Deutenhausen, Großberghofen, Haag/Arnberg, Kleinberghofen, Kollbach, Lauterbach, Odelzhausen, Petershausen, Pfaffenhofen/Glonn, Pipinsried, Prittlbach, Pipinsried, Randelsried, Sulzemoos, Tandern, Thalhausen, OberUnterweilbach, Welshofen und Wollomoos.

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