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Franz Anton Glonner

Franz Anton Glonner wurde am 11.Januar 1723 in Dachau geboren. Sein Taufpate war der bekannte Architekt und kurfürstliche Hofbaumeister Josef Effner (1687-1745).
Die Eltern von Franz Anton Glonner waren Gregor (gest.1745) und Maria Glonner (geb.Miller). Der Vater war in erster Ehe mit der Witwe des Dachauer Schlossmaurermeister Oettl verheiratet und somit nicht nur privat, sondern auch beruflich der Nachfolger Oettls. Maria Miller, die Mutter von Franz Anton, war die dritte Ehefrau Gregors (Hochzeit 1717).

Die Glonners waren alle geniale Baumeister.
Auch Franz Anton Glonner wurde zum Dachauer Schloss-Maurermeister ernannt, das er bis 1796 ausübte. Als solcher wohnte er im Schloss und versah dort auch die Dienste des Torwarts.
Anton Glonner war an der Ausstattung der Kirchen in Vierkirchen, Breitenau, Dachau-St.Jakob, Sulzrain und Rudelzhofen (hier zusammen mit seinem Vater) beteiligt.

Lebensdaten:
Am 20.Jan.1747 heiratete Franz Anton Glonner die Bäckerstochter Anna Maria Reichlmair (1725-1798), mit der er einen Sohn (Franz Anton Glonner jun. geb.1750) hatte.
Der Sohn trat in die Fußstapfen von Vater und Großvater, wurde Maurer und ließ sich nach einigen Wanderjahren in Europa ab 1777 als Hof- und Stadtmaurermeister in Burghausen nieder. Dort, bei seinem Sohn, verbrachte Anton Glonner sen. nach dem Tod seiner Frau am 15.März 1798 seinen Lebensabend. Er starb am 13.Mai 1801

Epitaph von Anton Glonner in Burghausen

Der Grabstein Glonners an der Südseite des Kirchturmes (der erst im Jahr 1855 dorthin versetzt worden war) trägt die Inschrift:
"Ruhestätte Des Edl und Kunstreichen herrn Franz Anton Glonners, gewest kurfürstl. Bauwerkmeister von Dachau. Jubilaeus, welcher hier in Burghausen den 13.May 1801 seiner 52 Jahre mit ihm verlebten Gattin Maria Anna gebohrne Reichlmayrin im 80.Jahre seines Alters nachgefolgt ist. Gott gebe ihnen die ewige Ruhe." Das Epitaph besteht aus hellem bzw. gelbem Marmor und zeigt unter einem Kruzifix drei Personen in Gebetshaltung. Die beiden äußeren, ein Mann und eine Frau, tragen die Kleidung des beginnenden 17.Jh (!), während die etwas kleinere und mittlere, ebenfalls ein Mann, in der Manier der zweiten Hälfte des 18.Jh gekleidet ist. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie durch kleine Kreuze auf dem Kopf als Verstorbene gekennzeichnet sind. Die Kennzeichnung der mittleren Figur erfolgte durch späteres Einmeißeln, während die Kreuze der Außenfiguren erhaben gearbeitet sind. Der Anachronismus der Darstellung ist offensichtlich. Die beiden Personen mit der Tracht des 16.Jh zeigen keine Zeitgenossen der mittleren Person. Die Lösung: Der Grabstein für Glonner wurde aus dem 16.Jh übernommen, das Textfeld abgeschliffen und neu beschrieben. Die mittlere Figur wurde nach dem Tode Glonners abgeändert.

Werkliste von Anton Glonner (nur Kirchenbauten)
(nach Max Gruber, Bergkirchen)

- 1750 in Arzbach (Aufsicht bei der Kirchendach-Reparatur)
- 1750 in Günding (Kirchendach-Erneuerung)
- 1752 in Mitterndorf (Pfarrhofneubau)
- 1753 in Vierkirchen (Überschlage für Kirchenneubau)
- 1769 in Hattenhofen (Kirchenreparatur)
- 1769 in Laim (Kirchenreparatur)
- 1770 in Orthofen (Friedhofsmauer-Reparatur)
- 1771 bis 72 in Giebing (Plan zum Bau von Pfarrstadel und -stall)
- 1774 in Großberghofen (Überschlag zur Reparatur des Kirchengewölbes).
- 1774 in Lochhausen (Kirchenreparatur).
- 1774 in Arzbach (Überschlag zur Kirchenreparatur, Ausführung 1775)
- 1775 in Unterbachern (Kirchturmreparatur)
- 1775 in Bergkirchen (Kirchendachreparatur)
- 1786 in Fußberg (Kirchenreparatur)
- 1787 in Aubing (Kirchenreparatur)
- 1789 in Frauenberg (Kirchenreparatur)
- 1789 in Emmering (Kirchenreparatur)
- 1790 in Unterschleißheim (Kirchenreparatur)

- 1790 in Feldgeding (Friedhofsmauer-Reparatur)
- 1796 in Rudelzhofen (Kirchenreparatur)