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Hofkapelle in TEUFELSBERG


Beschreibung


Der Weiler Teufelsberg liegt bei Thalhausen in der Marktgemeinde Altomünster.

Er wurde erstmals in der Zeit zwischen 1171 und 1182 schriftlich erwähnt. 03)
Die Urkunden der damaligen Zeit enthielten kein Datum.
Die Ausstellungszeit der Urkunde kann nur durch Rückschlüsse auf die Lebensdaten der in der Urkunde genannten Personen (Beteiligte und Zeugen) eingegrenzt werden.
Jedenfalls schenkten damals Perchtold und Gutta von Sulzemoos den Hof "Tuvilhartesperge" an das Kloster Scheyern, das bis 1803 im Besitz der beiden dortigen Bauern blieb. Der Hof stammte aus dem Erbe seiner Frau Guta Tuvilhartesperge oder Tuulhartsperge. Dieser Name bedeutet "Berg des Teufelhard".
Möglicherweise stammt die in Dachau ansässige Familie Teufelhard aus diesem Geschlecht

Aufzeichnungen im Kloster Scheyern belegen, dass Teufelsberg im Dreißig-jährigen Krieg abbrannte.


Wallfahrt nach Inchenhofen

Noch aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg wird Teufelsberg Im Mirakelbuch von Inchenhofen (Leonhardswallfahrt) genannt. 06)
In diesen Aufzeichnungen, die Gebetserhörungen in Inchenhofen in der Zeit von 1599 bis 1605 beschreiben, ist die wundersame Heilung einer "Katharina Pichl aus Duifelsperg Aichacher Gericht" um das Jahr 1600 vermerkt. Dabei dürfte es sich um dieses Teufelsberg handeln. Dort heißt es:
  "Katharina Piechlin von Duifelsperg Aichacher gericht, hat von der nachgeburt in 2 tagen nicht können erlödiget werden, verlobt sich mit 2 Kr: in Stock alher unnd das zeichen aufzulegen, ist alßbald erlödiget worden".


Titelbild des Mirakelbuchs von Inchenhofen für 1599 bis 1605 >>>

Der Historiker Anton von Steichele beschrieb 1864 den nach Thalhausen eingepfarrten Ort Teufelsberg in seiner großen Bistums-beschreibung von Augsburg 01) wie folgt:
    "2 Höfe, 18 Seelen, 1/2 Stunde nordöstlich
     (von Thalhausen)".

Die jetzige Kapelle wurde 1959 an der Stelle einer älteren Kapelle erbaut.

Die Figur der Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm ist zeitgenössisch und wurde von einem Schnitzer aus der benachbarten Ortschaft Thalhausen erstellt. 04)
Maria im blau/rot/goldenen Gewand und silbernen Kopftuch, trägt ihren Sohn auf beiden Händen; wobei die linke Hand Mariens eine goldene Kugel, das Sinnbild für die Erde, hält. Das Jesuskind ist in ein rosarotes Gewand gekleidet. Rosa war früher die Farbe der Knaben.

Die Kapelle stand früher unter Denkmalschutz. 07)Inzwischen wurde sie von der Denkmalliste gestrichen.

Madonna


Quellen:
01) Anton v.Steichele, Das Bistum Augsburg, historisch und statistisch beschrieben, Zweiter Band, Augsburg 1864 S.273
02) Fritz Mayer/Rudolf Wagner, Der Altlandkreis Aichach, 1979
03) Liebhart/Pölsterl, Die Gemeinden des Landkreises Dachau, Band 2, 1992
04) Die Besitzer, 2001
05)
Chr.Breitenberger, Wenn ein Ritter Teufel verschenkt, Dachauer Nachr. vom 6./7.8.2011
06)
"Vilerley gedenckwürdige Miraculn - so sich zugetragen von Anno 99 biß ad Annum sexcentesimum quintum, bey Johann
       Abbe zu Fürstenfeld, der dessen Gottshauß Verwalter und Sorger ist", Bayerische Staatsbibliothek, MDZ

07) Liste der Baudenkmäler in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023

4 Bilder: Hans Schertl

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