Kapelle
Mariä Geburt in RÖCKERSBERG
Navi-Adresse: 85250
Altomünster, Röckersberg 2
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Beschreibung
Seit 2012 steht in
Röckersberg neben dem Maibaum eine Marienkapelle. Das Patrozinium
Mariä Geburt wird am 8.September gefeiert.
Der verstorbene Pfarrer Wolf
Bachbauer hätte seine helle Freude an diesem Bau gehabt, denn
er hatte zusammen mit den Bewohnern von Röckersberg schon vor
vielen Jahren über eine Kapelle nachgedacht. Das 25jährige
Maibaumjubiläum im Jahr 2012 war dann der Anlass, das Vorhaben
trotz finanzieller Unsicherheit anzugehen.
Es sollte eine Kapelle der
gesamten Ortschaft sein. Alle Familien in Röckersberg beteiligten
sich finanziell oder tatkräftig. Deshalb führten die Einwohner
einen Großteil der Bauarbeiten selbst aus. Dazu zählten
das Mauerwerk, die Türen, die Bänke, der Dachstuhl, die
bleiverglasten Fenster und die Außenanlagen. Mehrere Firmen
spendeten Materialien oder überließen sie den Erbauern
kostengünstig. Den Grund stellte die Gemeinde zur Verfügung.
Hauptinitiator war der 2019 früh verstorbene Xaver Holzmüller,
für den die Kapelle ein wichtiger Teil seines Lebenswerkes
war.
Nach
zweijähriger Bauzeit konnte die Kapelle am 1. Mai 2012 von
Pater Michael De Koninck, dem zuständigen Pfarrer aus Altomünster,
feierlich eingeweiht werden. Mehr über die Einweihung können
sie hier lesen...
Die
rd. 5 x 3 m große Kapelle steht auf einem Sockel aus gemauerten
Betonsteinen. Die Fassade ist weiß gefärbt und wird durch
graue Ecklisenen gegliedert. Der Bau schließt an seiner Westseite
in drei Seiten eines Achtecks. An der Schmalseite gegenüber
liegt der rundbogige Eingang. Vor die massive Holztüre ist
ein perspektivisches Gitter gesetzt, das den Besucher auch bei versperrter
Kapelle einen Blick ins Innere gewährt.
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Überdeckt wird die Kapelle
von einem großen, etwas überstehenden Satteldach (mit Biberplatten).
Über dem Eingang erhebt sich als Glockenturm ein großer Dachreiter,
dessen östliche Seite -das Portal umfassend- bis zum Boden reicht
und die Fassade maßgeblich gestaltet. Hinter den vier Schalllöchern
hängt ein kleines Glöckchen, das elektrisch geläutet werden
kann. Bedeckt wird das Türmchen von einer gedrückten Zwiebel
mit Schindeln, die von einem vergoldeten Kreuz gekrönt wird.
Innenausstattung
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Der
Innenraum ist weiß gestrichen; er wird durch vier Fenster
erhellt.
Überdeckt wird er durch eine graue, leicht gewellte Holzdecke.
Die Nut und Feder-Konstruktion ist mit dekorativen Holznägeln
(siehe links) befestigt. |
Im Chorschluss steht der trapezförmige
Altar aus Granitstein, dessen Vorderseite (Antependium)
durch ein eingraviertes, vergoldetes Kreuz geschmückt ist.
Die meisten Figuren in der
Kapelle stammen aus dem Familienbesitz der Röckersberger. Nur
das Kruzifix über dem Altar und die Muttergottesfigur
auf dem Altar wurden im Kunst- und Devotionalien-handel erworben.
Blickfang unter den Figuren ist das Kruzifix
mit dem gebogenen Querbalken und verlängertem Längsbalken;
es wird von zwei Leuchterenglein begleitet.
Die Muttergottesfigur
ist thematisch als "Königin des Himmel" mit den drei
Königsinsignien gestaltet: Maria trägt die Krone auf dem
Haupt und hält das Zepter in der Hand. Das Kind auf ihrem Arm
präsentiert den Reichsapfel.
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Weitere
Figuren und Bilder
An den Wänden
der Kapelle sind die von den Röckersbergern gestifteten Heiligenfiguren
und einige Bilder zu sehen.
Die Figuren stellen dar: Maria-Immaculata, Herz-Jesu (zweimal) und Herz-Mariens.
Die Plakette aus Wachs enthält den Text des Liedes "Meerstern
ich dich grüße, o Maria hilf".
Zwei der vier
gerahmten Bilder hängen im vorderen Teil der Kapelle. Eines ist nach
Art einer Klosterarbeit gestaltet; es zeigt eine Muttergottes in Form einer
östlichen Ikone, die von einem Blütenkranz aus Gold- und Silberlahn
und bunten Steinen umgeben ist.
Ein weiteres Bild enthält ein Gedicht zur Einweihung der Kapelle von
Edith Biasizzo:
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"Diese
Kapelle ist der Mutter Gottes geweiht - und am 1.Mai 2012 vom Priester
eingeweiht.
Den Erbauern und Bewohnern von diesem Ort - ein großes
Lob- und Dankeswort.
Der Segen Gottes sei allen beschieden - die im Gebet hier verweilen
und suchen den Frieden.
Die Mutter Christi wird immer auch unsere Mutter sein - sie
ist voller Gnade, demütig und rein.
Ob Kummer oder Freude, ob Glück oder Pein - sie zeigt den
Weg, wir sind nicht allein.
Heilige Mutter Gottes bitt für uns bei Deinem Sohn und
führe uns einst vor seinen himmlischen Thron. |
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An
der Rückwand der Kapelle hängen zu beiden Seiten der Eingangstüre
zwei weitere Bilder:
eines zeigt
die Heilige Familie bei ihrer Wanderung nach Jerusalem (Heiliger
Wandel). Der Heilige Wandel symbolisiert das Schreiten
auf dem Lebensweg und soll zu christlicher Lebensführung mahnen.
Um das Bild herum ist auf rotem Hintergrund ein kunstvoller
Zier-rahmen aus gerollten Holzspänen und einigen Glassteinen
und Perlen aufgebracht. |
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das andere Bild zeigt den Barmherzigen
Jesus. Es ist eine Kopie des Gnadenbildes, das Schwester
Faustyna Kowalska aus Polen gezeichnet hat. Die am 30.4.2000
von Papst Johannes Paul heiliggesprochene Schwester (1905-1938)
hatte im Jahr 1931 eine Vision, in der sie von Christus den
Auftrag erhielt: |
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"Male
ein Bild von mir, so wie du mich siehst und schreibe darunter: 'Jesus
ich vertraue auf dich'und verbreite es zur Verehrung in der ganzen
Welt." Die roten und weißen Strahlen stellen die Gnade dar, die dem
aus der Seitenwunde Jesu geflossenen Blut und Wasser entspringt.
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Hans Schertl
Quellen:
Dachauer Nachrichten vom 12.April, 28./29.April, 5./6.Mai 2012
Festschrift zur Weihe der Kapelle v. 1.Mai 2012
Frau Holzmüller, Röckersberg, 2012
Dachauer SZ vom 20.8.2018 (gesamten Ortschaft)
Gisela Huber, Trauer um die gute Seele von Röckersberg, Dachauer
Nachrichten vom 20.3.2019 (Holzmüller)
15 Bilder: Hans Schertl
29.4.2022
Einweihung
der Kapelle
am 1.Mai 2012
Am
1.Mai 2012 wurde die Kapelle im Rahmen eines Festgottesdienstes von Pater
Michael feierlich geweiht. Mehr als 500 Gläubige nahmen an der Feier
teil.
Fahnenabordnungen aus Ober- und Unterzeitlbach umsäumten den geschmückten
Altar. Kirchenmusikerin Helga Trager und Edith Biasizzo sangen mit feinen
Stimmen Marienlieder.
In der Festpredigt lobte Pater Michael die Bewohner von Röckersberg:
"Mit dem Bau eurer Kapelle habt ihr einen wunderbaren Dorfmittelpunkt
geschaffen.
Zugleich bat er, die Marienkapelle auch mit Leben zu erfüllen:
- Betet den Sterberosenkranz darin, wenn einer von euch gestorben ist.
- Ehrt die Mutter Gottes mit einer jährlichen Maiandacht.
- Feiert das Patrozinium der Kapelle am 8. September mit einem Gottesdienst.
- Betet im Oktober einen Rosenkranz darin
- und haltet vor allem das Gotteshaus über Generationen in Ehren.
So soll Euch die Fürsprache unserer Gottesmutter gewiss sein".
Xaver Holzmüller, der Sprecher der Röckersberger und einer der Hauptinitiatoren
des Baus dankte in einer kurzen Rede allen, die zur Einweihung gekommen
waren und zum Gelingen des Festes beigetragen haben. In seinem Rückblick
erwähnte er den verstorbenen Pfarrer Wolf Bachbauer, der immer bedauert
habe, dass Röckersberg keine Kapelle besitze. So sei die Idee gereift,
zum 25-jährigen Maibaumjubiläum etwas Besonderes zu schaffen, das die
kleine Dorfgemeinde noch näher zusammenrücken lassen würde. Problem sei
die finanzielle Seite gewesen. "Doch viele Röckersberger spendeten
und beteiligten sich an den Arbeiten. Viele Firmen haben uns durch kostengünstige
Materialien oder Arbeiten immens unterstützt und gesponsert und auch unsere
Maibaumkasse haben wir geplündert. Selbst Privatleute haben uns unterstützt",
erzählte Holzmüller, der allen Spendern seinen Dank aussprach.
Bürgermeister Konrad Wagner bedankte sich bei allen Helfern, lobte den
Gemeinschaftssinn der Röckersberger Bewohner ("Eure Dorfgemeinschaft
darf stolz darauf sein") und überreichte eine Spende des Marktes
Altomünster. Den Neubau bezeichnete er als "Kleinod in der Kapellenlandschaft".
Die
Sparkasse Dachau hatte sich mit 1500 Euro an der Finanzierung der Kosten
beteiligt, weshalb sich der Altomünsterer Bezirksdirektor Josef Steinhardt
die Weihe der "wunderschönen Kapelle" nicht entgehen ließ.
Im
Namen der Zeitlbacher Dorfgemeinschaft, zu der auch die Röckersberger
gehören, fand auch deren Sprecher Hubert Güntner anerkennende Worte,
"denn was ihr geschaffen habt, ist wirklich enorm und aller Anerkennung
wert". Auch er hatte eine kleine Spende mitgebracht.
Danach
spielte zur Unterhaltung das "Live Sound Team" auf, das seine
Wurzeln in Röckersberg hat.
Quelle:
Gisela Huber, Dachauer Nachrichten vom 5./6. Mai 2012
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