Kapelle
St.Benedikt und Scholastika in PLIXENRIED
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Beschreibung
Der Ort Plixenried
wurde im Jahr 1390 11)
erstmals als "Plixriet" = "Rodung eines Mannes namens Blick"
oder -nach anderer Deutung- "Rodung an der lichten Waldblöße"
06)
schriftlich erwähnt. In einer damals ausgestellten Urkunde
des Altoklosters war ein Kunz Lerpelmair aus Plixried als Kaufzeuge
aufgeführt. Der Ortsname ist einzigartig in Deutschland. 11)
Entstanden ist Plixenried wohl aus drei Bauernhöfen.
1464 lebten hier in "Plyxried" 9 Bauern, im Jahr 1820
(damals Bliexried genannt) schon 56 Einwohner in 12 Häusern.
01)
Heute hat Plixenried 63 Einwohner in 22 Häusern (2014).
1818, als in Bayern Gemeinden
gegründet wurden, hat man Plixenried der Gemeinde Hohenzell
zugeordnet. Im Rahmen der großen Gemeindegebietsreform kam
es 1978 mit Hohenzell zu Altomünster.
Kirchlich gehört der
Ort zum Filialkirchenbezirk von Oberzeitlbach innerhalb der Pfarrei
Altomünster. Die Toten werden seit 1809 auf dem Friedhof in
Oberzeitlbach bestattet (früher in Altomünster).
Vor dem Dreißigjährigen Krieg, als das alte Rupperts-kirchen
noch bewohnt war, fanden die Hochzeiten der Plixenrieder in der
dortigen Johanneskirche statt.
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Geschichte der Kapelle
Die
Ortskapelle St.Benedikt und Scholastika am Weg nach Langengern
wurde zwischen 1853/54 auf
dem Grund des Anwesens "Berghiasl" errichtet.
Sie
verdankt ihre Entstehung eigentlich dem Bauern Johann Mair/Mayr ("Beim
Jakl", Hs.Nr.7), der schon fast ein Jahrzehnt zuvor,
1846, den Bau in Angriff nahm. Er
wollte die Kapelle auf seinem Grundstück
errichten,
auf einem Platz südlich des Anwesens Rasch und östlich der Ortsstraße
(vom Jakl und Straßer zum heutigen Anwesen Gailert).
Doch Probleme im Genehmigungsverfahren vergällten dem Jaklbbauern
das Projekt, das dann einige Jahre später vom Berghiasl-Bauern verwirklicht
wurde.
Bis
1890 stand übrigens beim "Glaslhof" eine eigene Hofkapelle.
35 Jahre lang gab es somit in Plixenried zwei Kapellen.
Genehmigungsverfahren
1.Plan
Der Jaklbauer Johann Mair ließ
1846, vom Maurermeister Johann Gregor aus Altomünster einen
Plan für eine Kapelle fertigen. Während der zuständige
Gemeindeausschuss in Hohenzell und die Nachbarn dem Baugesuch bald zustimmten,
zog sich die Baugenehmigung durch das Landgericht Aichach, das damals
die Aufgaben des späteren Landratsamts wahrnahm, hin.
Das Gericht reichte den Plan am 13.11.1846 an die königliche Bauinspektion
in Ingolstadt weiter. Diese befasste sich zunächst mit Formalien.
Sie monierte, dass die eingereichten Pläne nicht oder nicht ganz
in der von der Verordnung vorgeschriebenen Größe erstellt worden
waren. Die Bauinspektion beauftragte am 16.12.1846 das Gericht in Aichach,
es solle vom Bauplaner Gregor neue Ansichtszeichnungen für die Giebelmauer
und größere Detailzeichnungen zu den Gesimsen anfordern; als
Maßstab gelte "der Fuß in 30.Theile getheilt".
2.Plan
Fünf Wochen später reichte Baumeister Gregor die geänderten
Pläne in Aichach wieder ein. Die neuerlich eingeschaltete königliche
Bauinspektion in Ingolstadt befasste sich nun mit der architektonischen
Seite des Vorhabens. Sie verwarf den Plan von Baumeister Gregor und erstellte
einen eigenen Plan, in dem "die vielen und kostspieligen Gesimse
und die mit Schindeln eingedeckte Kuppel ("welche in baldige Fäulniß
übergehet") weggelassen" wurden.
Das Landgericht Aichach schickte nun alle Unterlagen einschließlich
der beiden Pläne an die Regierung von Oberbayern, die in ihrer Stellungnahme
aber erklärte,
"weder der ursprünglich von dem Bauführer
beigebrachte, noch der von der k.Bauinspektion Ingolstadt im Revisionswege
gefertigte Bauplan erscheint geeignet, indem nach beiden
der projektierte Thurm jeder soliden Unterstützung entbehren und
daher Veranlaßung zum baldigen Ruin der Kapelle
geben würde, daß diesem Mangel lediglich durch gänzliche
Umarbeitung des
Projekts begegnet werden kann".
3.Plan
Der Bauherr Johann Mayr ließ einen neuen Plan fertigen, nun von
Maurermeister Xaver Baumeister aus Aichach und Zimmermeister Jakob Glas
aus Altomünster. Er reichte diesen neuen Plan am 16.Sept.1848 persönlich
beim Landgericht Aichach ein und bat um Genehmigung des Bauvorhabens.
Der Plan wanderte wiederum nach Ingolstadt, zur Bauinspektion, wo seine
Bearbeitung 7 Monate dauerte. Am 1.Mai 1849 kam der Plan nach Aichach
zurück, mit der Bemerkung, "daß vorliegender Gegenstand
nach diesseitiger Ansicht wie die Bauten der Stiftungen und Gemeinden
zu behandeln und ferner, da er einen öffentlichen Charakter trägt,
der Oberkuratel-Behörde zu Genehmigung in Vorlage zu bringen sein
dürfte". 5 Monate später, am 13.Oktober 1849 gab das Landgericht
den Plan an die Regierung von Oberbayern weiter.
4.Plan
Die Regierung war auch von diesem 3. Plan nicht überzeugt. Am 8.2.1850
schrieb sie dem Landgericht Aichach, "daß auch der letzt eingesendete
Plan für die von dem Bauern Johann Mayr zu Plixenried zu erbauende
Kapelle sowohl in konstruktiver Beziehung wie in charakteristischer Form
noch mangelhaft befunden worden, weshalb in dem Kreisbaubureau der unterfertigten
Stelle ein neuer, ganz nach dem gleichen Maß-Verhältnisse bearbeiteter,
die Kosten leicht vermehrender Bauplan angefertigt worden. Zur Erbauung
der Kapelle nach diesem hier beifolgenden Plane, wird hiemit die Genehmigung
ertheilt und das k.Landgericht hat hiernach den Bauern Johann Mayr das
Geeignete zu eröffnen, sowie denselben zur genauen Einhaltung des
Bauplans anzuweisen".
Damit war endlich die Genehmigung zum Bau der Kapelle erteilt. Doch nun
mochte der Jakl-Bauer Johann Mair nicht mehr.
Er führte den Plan nicht mehr aus.
Kapellenbau
1852/54
Einige Jahre später nahm die Dorfgemeinschaft unter Führung
des jungen Berghiasl-Bauer Matthias Wiedmann die Gedanken des Jaklbauern
auf und und errichtete auf dem Grund von Wiedmann die heutige Kapelle.
Nach welchem Plan sie gebaut wurde, ist nicht überliefert; doch ein
vorhandener, genehmigter Bauplan sparte Geld und -wenn man die Vorgeschichte
bedenkt- auch Zeit. Deshalb darf man annnehmen, dass die heutige Kapelle
nach dem Bauplan des Kreisbaubureaus
der Regierung von Oberbayern aus dem Jahr 1850 errichtet wurde. Die Ortsgemeinschaft
verpflichtete sich auch zum Bauunterhalt des Gotteshauses.
Weihegesuch
Nach Fertigstellung des Bauwerks sollte die Kapelle nach dem Wunsch der
Plixenrieder Bewohner eingeweiht werden. Dazu wurden Geistliche aus Altomünster
eingeladen, die Kapelle zu besichtigen und über einen günstigen
Bericht beim Bischof die Weiheerlaubnis (eigentlich Erlaubnis zur Segnung
lat.Benediction) zu erhalten. Der Altomünsterer Kaplan Joseph Späth
erstellte über den Besuch ein Protokoll, das Anton Mayr in seinem
Aufsatz zur 160-Jahr-Feier der Kapelle 04) veröffentlichte:
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"Es
erschienen an diesem Tag "auf bittliches Ansuchen der Dorfgemeinde
Plixenried der Pfarrer Fischer v.Altomünster mit seinem Kaplan
Späth als Aktuar, um die neuerbaute Kapelle daselbst in Einsicht
zu nehmen.
Die Kapelle ist nach einem Plan gebaut, welcher der hohen Regierung
vorgelegt und von derselben genehmigt wurde. Die Kapelle ist sehr
freundlich, der Altar ganz einfach geziert, aber erhaben. Auf demselben
steht das Bildniß des Gekreuzigten mit der schmerzhaften Mutter.
Zu beiden Seiten zwei Statuen St.Benedikt u. seine hl.Schwester Scholastika
vorstellend, schön geschnitzt und reich gefaßt. Dazu 4
aus Holz gedrechselte u. vergoldete Leuchter. Dieselbe entspricht
auch in Größe ihrem Zwecke, da sie die ganze Dorfgemeinde
fassen kann. Die versammelte Gemeinde erklärt sich nun, daß
selbe nun ein schon lang gefühltes Bedürfniß einmal
gestillt sehe, nämlich eine Kapelle zu haben, wo sie gemeinschaftlich
alle Samstage u. an Sonn- und Feiertagen Nachmittags den hl. Rosenkranz
beten, den hl. Kreuzweg ablesen und jeder, der will, seine Privatandacht
verrichten kann; auch kann man jetzt die dreimaligen Zeichen des engl.
Grußes täglich geben, weil auf dem Thürmchen eine
helltönende Glocke sich befindet, deren Ton die ganze Gemeinde
durchhallt. Diese Glocke hat die Gemeinde beim Glockengießer
Weiß in München gekauft und ist von Sr. Excellenz dem Hochwürdigsten
Herrn Erzbischof getauft. Die Gemeinde stellt nun an ihren Pfarrer
das bittliche Gesuch, derselbe wolle bei Seiner erzbischöfl. Excellenz die gehorsamste Bitte einreichen, um die gnädigste
Erlaubniß zur Einweihung dieser Kapelle, indem sich die Gemeinde
verpflichtet, die Kapelle als ihr hl.Eigenthum zu betrachten, zu bewahren
und für immer in ihrer Schönheit u. Freundlichkeit zu erhalten.
Unterschrieben (z.T. mit Handzeichen) der meisten Plixenrieder Bauern."
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Dieses Protokoll
wurde vom Pfarrer Fischer an den Bischof, den Hochwürdigsten Hochgebornen
Herrn Karls August Graf von Reisach gesandt, mit der Bitte "um die
gnädigste Erlaubniß der Benediction der neuerbauten Dorfskapelle
in Plixenried hiesiger Pfarrei".
Als Begründung führte er an:
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"Die
Gemeinde Plixenried hat sich eine Kapelle erbaut, um an Sonn- und
Feiertagen, sowie an Samstagen und den abgewürdigten Festen die
nachmittäglichen Andachten pflegen zu können; denn die Pfarrkirche
ist einen Stunde Weges vom Dörfchen entfernt und in der Filial-Kirche
wird kein Nachmittags-Gottesdienst gehalten". |
Die Kapelle wurde aber trotz aller
Bemühungen nicht benediziert, weil das Ordinariat der Erzdiözese
mit Schreiben vom 20.Juni 1854 mitteilte, dass "bey Kapellen, in
welchen die h.Messe nicht gelesen wird, eine Benediction nicht stattfindet".
Allerdings wurde der Pfarrer Joh.Bapt.Fischer aus Altomünster ermächtigt,
"das Crucifixbild mit der schmerzhaften Mutter Gottes und die beiden
Seitenbilder des hl.Benedict und der hl.Scholastika nach dem im größern
Diöcesan-Ritual enthaltenen Formulierungen feyerlich zu benediciren".
Die Diözese monierte zugleich, dass sie nicht schon vor dem Bau der
Kapelle gefragt worden ist: "dass diese Kapelle erbaut worden ist
ohne oberhirtliche Erlaubniß so wie die Genehmigung des Bauplanes
nachgesucht worden ist".
Baubeschreibung
Die Kapelle mit dem Satteldach und
einem geraden Schluss wird über schmale Fenster erhellt.
Über dem Eingang sitzt ein kleiner Dachreiter mit Spitzhelm.
Darin hängt ein Glöcklein. Ob es sich noch um die kleine Glocke
handelt, die im Februar 1920 gegossen wurde 02)
, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls war im 1.Weltkrieg die damalige Glocke
zum Einschmelzen für Kriegszwecke eingezogen worden. Über die
Glockenweihe 1920 hat sich ein Bericht des Amperboten erhalten; wenn Sie
ihn lesen möchten, klicken Sie hier...
Schon bei der Erbauung war die Kapelle mit einer Glocke ausgestattet.
Der o.a. Bericht des Altomünsterer Kaplans aus dem Jahr 1850 berichtet
von einer "helltönenden Glocke, die beim Glockengießer
Weiß in München gekauft und vom Erzbischof getauft" worden
war.
Die Kapelle wurde von 1983 bis 1985
durchgreifend renoviert. Kostenträger ist die Marktgemeinde Altomünster.
13)
Denkmal
Die
Kapelle gehört zu den Baudenkmälern
der Marktgemeinde Altomünster
12) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-111-62; als "
Rechteckbau mit quadratischem Giebelreiter, 1852/55 errichtet" aufgeführt.
Innenausstattung
Vor- und Hauptraum der Kapelle
haben eine durchgezogene blaue Holzdecke im Geschmack des
19. Jahrhunderts.
Über dem Altar
hängt ein einfaches Kruzifix;
darunter steht die trauernde Muttergottes (Mater dolorosa).
Auf dem Altartisch befinden
sich (bei Gottesdiensten) Halbfiguren der Heiligen Benedikt
und Scholastika aus
dem 18. Jh auf einem Reliquienkästchen. Die Figuren werden
aus Sicherheitsgründen außerhalb der Kapelle aufbewahrt.
Die Figuren gehören wie das Kruzifix zur Erstausstattung der
Kapelle (1854). Sie wurden vom damaligen Pfarrer Fischer mit oberhirtlicher
Erlaubnis benediciert (als Ersatz für die untersagte Benediction
der Kapelle).
Benedikt gründete zu
Beginn des 6. Jh auf dem Monte Cassino den Benediktinerorden. Er
schrieb die berühmte "Regula Benedicti", mit dem
Wahlspruch "Ora et labora", "bete und arbeite".
Benedikt starb am Gründonnerstag 547 während eines Gebets
am Altar der Klosterkirche Montecassino.
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Vergrößerung von 3 Details (Figuren, Kreuz) per Mouseklick
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Scholastika, die Schwester
des Benedikt, lebte im Kloster bei Montecassino, von wo aus sie einmal
im Jahr ihren Bruder besuchte. Als Scholastika starb, sah Benedikt ihre
Seele als weiße Taube gen Himmel fliegen. Er bestattete sie in Montecassino.
Gedenktag: 10.Februar.
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An der Südseite hängt
ein naives, aber dennoch ausdrucksvolles Vortragekreuz,
mit dem früher die Toten vom Haus zum Friedhof begleitet wurden.
Der Korpus ist stark blutend dargestellt (insbesondere aus den Wunden
der Dornenkrone) .
Hinweis: Vortragekreuze werden üblicherweise beim Kirchenein-
und Auszug, Prozessionen, Wallfahrten sowie bei Beerdigungen vorangetragen.
Dies geht zurück auf das Jesuswort "Wer mein Jünger
sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und
folge mir nach". Bei der Beerdigung betet der Pfarrer: "Jesus
geht uns voraus - wir werden ihn sehen" und "Das Zeichen
unserer Hoffnung, das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus sei aufgerichtet
über deinem Grab". Diese Worte werden durch die Mitnahme
eines Vortragekreuzes augenfälliger. Die ältesten Vortragekreuze
stammen schon aus dem 6.Jh. |
Die Kapelle besitzt einen
kleinen Vorraum, der mit drei gemauerten Rundbögen mit
dem Kapellenraum verbunden ist.
Der Kreuzweg
(Darstellung siehe oben) besteht aus eingeklebten Bildern.
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Hans Schertl
Quellen:
01)
Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing
nach Ordnung der Decanate-Deutinger, 1820, S.18
02)
Amperbote vom 21.02.1920 (Glocke)
03)
Fritz Mayer/Rudolf Wagner, Der Altlandkreis Aichach,
1979
04)
Anton Mayr, Altoland, 1998 (Kapellenbau)
05)
Wilhelm Liebhart, ALTOMÜNSTER KLOSTER, MARKT
UND GEMEINDE, 1999
06)
Dr.Wolf-Arnim Frhr.v.Reitzenstein, Miszelle zur Namenskunde,
Amperland 2003/1
07)
Festschrift FF-Oberzeitlbach, 2005
08)
Johann Beck, Plixenried, Bericht über den Kapellenbau,
unveröffentlicht, 2013
09)
Johann Beck u. Anton Mayr, Festschrift 50 Jahre Braxenclub,
2014 (Renovierung, Dorfgemeinschaft)
10)
Anton Mayr im Aichacher Heimatblatt vom Nov. 2014,
62.Jahrg./Nr. 6, Seiten 21-23 (Baugeschichte)
11)
Sarah Rathgeb, Seltsame Ortsnamen unserer Gemeinde,
Kulturspiegel Altoland, Sept.2019
12)
Liste der Baudenkmäler
in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023
13)
Pfarrgemeinderat
Altomünster, Pastoralkonzept der Pfarrei Altomüster, Stand 2017
7 Bilder: Hans Schertl
24.4.2022
Glockenweihe
in Plixenried
Amperbote vom 21.02.1920
02)
Ein gar seltenes
Fest fand am vergangenen Dienstag in dem Dörfchen Plixenried statt. Schon
in den frühesten Morgenstunden wurde die neue Glocke auf einem festlich
geschmückten Wagen in Oberzeitlbach nach dem Friedhof gebracht worden,
wo die Glocke geweiht werden sollte. HH. Kooperator Weiß nahm die Weihe
vor. Daran anschließend sprach Frl. Anna Maier in sehr ergreifenden Worten
von der Müdigkeit der Glocke, von den Pflichten der Glocke, vom Tagesablauf
und dem Weg von der Wiege bis zum Grab. Wie der Krieg unser allerhöchstes
forderte, und der Friede kam; aber die Glocke unser Dörflein nicht wieder
sehen durfte. Nun ist Freude in jedem Menschenherz, weil die alte Glocke
unser Dörflein nicht wieder sehen durfte. Nun ist Freude in jedem Menschenherz,
weil die alte Glocke wieder durch eine neue ersetzt werden konnte. Ein
besonderes Verdienst erwarb sich um die Sache Herr Michael Haas, der keine
Mühen und Opfer scheute, unser, nun seit 2 ½ Jahre so öd gewordenes Dörflein
wieder mit hellem Glockenklang zu beglücken. Dank sei auch denen gesagt,
welche dazu beigeholfen haben, das Kirchlein zu schmücken und die Festlichkeit
zu verschönern. Ebenfalls sei auch allen gedankt, welche für diesen edlen
Zweck ihr Scherflein beitrugen. - Möge auch die neue Glocke zu recht vielen
guten und schönen Anlässen den Plixenriedern erklingen!
(Recherchiert von
Hubert Eberl)
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