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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von OBERROTH

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen


Jahr

Ereignis

zum Bericht
1891
Von einem Stier angefallen - Amperbote vom 12.09.1891 10)
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  Zum Tod von Dekan Franz Josef Rahm
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1914
40.Priesterjubiläum von Pfr. Raab - Amperbote vom 01.07.1914
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1917
Beerdigung von Pfarrer Raab - Amperbote vom 09.05.1917
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1920

25-jähriges Priesterjubiläum von Pfr Schroll - Dachauer Nachr. vom 01.07.1920 14)

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1935

Priesterjubilare aus dem Dachauer Bezirk - Amperbote vom 04.01.1935  10)

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Von einem Stier angefallen
Amperbote vom 12.09.1891

Am Donnerstag den 3. September wollte sich die Bauerswitwe, Anna Arnold von Kappelhof, gegen 7 Uhr nach Oberroth in die Kirche begeben. Als dieselbe Oberroth bereits erreicht hatte, wurde sie von einem Stier angefallen, der sich bei der dort weidenden Viehherde befand. Das wütende Tier warf die alte, gebrechliche Person mehrmals in die Höhe und schleuderte sie schließlich in einen tiefen Straßengraben. Die Unglückliche erlitt außer einem Oberschenkelbruch noch mehrere innerliche sowie äußerliche Verletzungen. Selbstverständlich musste sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Da man am Aufkommen der Verunglückten zweifelte, wurde dieselbe mit den hl. Sterbesakramenten versehen. Zu verwundern ist nur, dass der Stier, welcher schon vor Wochen eine Person in Oberroth anfiel und so verletzte, dass dieselbe längere Zeit das Bett hüten musste, nicht besser verwahrt wurde, zumal der Besitzer eventuell regresspflichtig werden könnte, wenn ihm die Bösartigkeit des Tieres bekannt war.



Zum Tod von Dekan Franz Josef Rahm 1905



 


40.Priesterjubiläum von Pfr. Raab in Oberroth
Amperbote vom 01.07.1914

Die Pfarrgemeinde Oberroth beging am 29. Juni das Patrozinium ihrer Pfarrkirche. Zugleich aber feierte sie das 40jährige Jubiläum ihres HH. Pfarrers Franz Seraph Raab, der am Fest der Apostelfürsten Petrus und Paul 1874 die hl. Priesterweihe empfing. Da der bescheidene liebenswürdige Pfarrherr jegliche Festlichkeit ablehnte, so erschien am Sonntag, den 28. Juni die Gemeindeverwaltung Oberroth, der Herr kgl. Lokalschulinspektor, Pfarrer J. Höckmayr, Herr Hauptlehrer Kandler und Frl. Lehrerin Ida Wolf von Schwabhausen, in welchem Schulsprengel die Pfarrei Oberroth auch angehört, zur feierlichen Gratulation im Pfarrhof des HH. Jubilars.
Drei weißgekleidete Mädchen trugen in kindlich warmen Versen die innigen Wünsche und den herzlichen Dank der Pfarrgemeinde, der Schulkinder und aller Freunde und Verehrer des geliebten hochverehrten Jubelpriesters ausdrucksvoll vor und überreichten zarte Blumengebinde. Herr Bürgermeister Kellerer, Oberroth, überreichte unter treugefühlten Worten des Dankes und der Liebe für die allzeit so warme priesterliche Fürsorge und das seit fast 9 Jahren so segensreiche Schaffen und Wirken im Oberrother Pfarrbezirk die Ehrenbürgerrechtsurkunde. Die Kirchenverwaltung verehrte dem edlen, jugendlich, beweglichen Priester eine übergroße Statue seines Namenspatrons.
Ergriffen dankte der Gefeierte den erschienenen Vertretern, sie versichernd, dass er mit Freude und Liebe in dem schönen Oberroth noch wirken wolle, solange der Herr ihm Kraft und Leben schenken werde. Das Fest Peter und Paul war auch in seiner herrlichen kirchlichen Feier ganz dem Jubeltag entsprechend begangen worden. Festesstimmung erfüllte die Herzen aller Oberrother. Mit ihnen rufen wir dem hochverehrten HH. Jubilar zu: Ad multos annos!

Beerdigung von Pfarrer Franz Seraph Raab
Amperbote vom 09.05.1917



Oberroth, 1. Mai. - Ein großer Leichenzug bewegte sich am Samstag, den 28. April durch das Pfarrdorf Oberroth. Es galt, dem verstorbenen Pfarrherrn des Ortes und dem Ehrenbürger der Gemeinde Oberroth, HH. Franz Seraph Raab, das letzte Ehrengeleit zu geben.

Die Schuljugend und Jungfrauen eröffneten den Trauerzug, ihnen schloss sich die freiwillige Feuerwehr mit Fahne an, während unmittelbar vor dem Sarg eine stattliche Anzahl Geistlicher ging. Gemeinde- und Kirchenverwaltung, Pfarrangehörige und viele Auswärtige folgten der Leiche.

Am Grab schilderte Hochwürden Herr geistlicher Rat und Dekan Ramlo aus Indersdorf das Leben und Wirken des Verstorbenen, betonte in zu Herzen gehenden Worten, wie schmerzlich und beklagenswert gerade in der gegenwärtigen Zeit der Verlust eines Priesters ist und ermahnte die Pfarrgemeinde Oberroth, ihrem Seelsorger stetes ein ehrendes Andenken zu bewahren.


Der Pfarrkirchenchor von Schwabhausen besorgte den musikalischen Teil und brachte unter der trefflichen Leitung des Herrn Hauptlehrers Kandler ein Grablied von Hohenstein, das Requiem von Leitner und die St. Martinsmesse von Kircher in würdiger Weise zum Vortrag. Die Pfarrgemeinde Oberroth und alle, welche den edlen Verstorbenen kannten, werden seiner nicht vergessen.

25-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Heinrich Schroll
Dachauer Nachrichten vom 01.07.1920

Die Gemeinde Oberroth, Bezirksamt Dachau, feierte am Peter- und Paulstag zugleich mit dem Patronzinium der Pfarrkirche das 25jährige Priesterjubiläum ihres HH. Pfarrers Heinrich Schroll, der vorher lange Jahre als Kaplan in Planegg tätig war. Die Art der veranstalteten Feier übertraf alle Erwartungen, welche man von einer einfachen, schlichten Landgemeinde hegen konnte, bei weitem. Die Beteiligung hochwürdiger Herren von nah und fern, sowie der ganzen Pfarr- und Nachbargemeinden an dieser Jubelfeier, bezeugte so recht die Hochachtung, Verehrung und Dankbarkeit für das Wirken des geliebten Gefeierten, den uns Gott, wie es der Wunsch aller ist, noch viele Dezennien erhalten möge. Um die herrliche Dekoration, die einzig in ihrer Art war, hat sich Herr Mannhardt von Kappelhof besonders verdient gemacht.

Heinrich Schroll starb am 22.Nov.1942. Er wurde in der Schwabhausener Pfarrchronik als "ein edler Priester, ein herzensguter, feingebildeter Mensch" beschrieben.

Priesterjubilare aus dem Dachauer Bezirk
Amperbote vom 04.01.1935

Auch im heurigen Jahr kann wieder eine Reihe von Hochwürdigen Herren aus dem Dachauer Land das Jubiläum des 40 oder 25jährigen Wirkens im Seelsorgeamt feiern. Ihr 40jähriges Priesterjubiläum feiern HH. Pfarrer Heinrich Schroll von Oberroth und HH. Pfarrer Johann Ev. Seidl von Welshofen. Unter den Jubilaren 40jährigen priesterlichen Wirkens finden wir auch Pfarrer Martin Oberndorfer von Salzburghofen, der vor etlichen 30 Jahren als Kooperator in Dachau wirkte. Das 25jährige Priesterjubiläum können feiern: HH. Pfarrer Andreas Furtner von Kreuzholzhausen, Hochwürden Herr Josef Niederhuber von Weichs und HH. Pfarrer Reinhardt von Odelzhausen. Den Priesterjubilaren schon heute unsere herzlichsten Glückwünsche!