Hofkapelle
in LEDERHOF
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Beschreibung
Die kleine Kapelle steht an
der Straße zwischen Sulzemoos und Haidhof in Höhe des
Lederhofs. Sie wurde 1922 in neubarockem Stil erbaut.
Eine Besonderheit ist die eigenwillige Dachkonstruktion, die den
Vorplatz vor der Kapelle frei schwebend überdeckt.
Die Kapelle steht unter Denkmalschutz
(AktenNr. D-1-74-146-14) 03)
Eine Steintafel an der
Front-seite nennt die Erbauer Johann und Magdalena Huber,
sowie den Erbauungsgrund:
Johann Huber gelobte auf den Schlachtfeldern des 1.Welt-kriegs,
er werde eine Kapelle zu Ehren der Muttergottes bauen, wenn
er gesund vom Krieg heimkehren kann.
Vier Jahre später löste er sein Versprechen ein.
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Stiftertafel
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Johann Huber (1882-1975) war
später Bürgermeister von Sulzemoos. |
Die Kapelle dient aber auch dem Gedenken an Jakob Huber, der kurz
vor dem Ende des Ersten Weltkriegs am 23.September 1918 in Metz/ Frankreich
gefallen ist.
Dies belegt eine Grabtafel
(Epitaph) im Inneren der Kapelle mit dem Text:
"Zur Erinnerung an den ehrengeachteten Herrn Jakob Huber, Bauerssohn
von Lederhof, Unteroffizier beim bayr. Fuß ArRaBatAr 21,3 Mon.Kolonne,
Inhaber des Militär VKr.3.Klasse, des Eis.Kr. 2.Kl und Dienstauszeichnung
3.Kl., geb. 30.Okt. 1892, gest. in Metz am 23.Sept.1918" |
Epitaph 1918
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Die Kapelle wurde 1985 renoviert.
Inneneinrichtung
Vier Fenster (je eines auf
jeder Seite) geben dem Raum Licht. Die seitlichen Fenster bestehen
aus Glasmalerei.
Auf dem Altar steht die Figur einer
Maria Immaculata (Unbefleckten Empfängnis), in ein blau-weißes
Gewand gehüllt und mit einer Krone auf dem Haupt. Die Füße
ruhen auf einer Mondsichel und auf dem Haupt einer Schlange, die
sich um die angedeutete Erdkugel windet. Um die zusammengefalteten
Hände hat man Rosenkränze gehängt.
Die Marienfigur wird von einem Blumenkranz
umwölbt, der auf zwei kleinen weißen Säulchen ruht.
Wandgemälde
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An die Wand der
Kapelle ist eine weitere Marienfigur
als Fresko gemalt. Sie dürfte die Aufnahme Mariens in den
Himmel oder Maria im Himmel zeigen. |
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In der Gegend um den Lederhof wurden schon
im 19. Jh römische Schanzen gefunden.
Quellen:
01)
Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising,
1874
02)
Versprechen nach dem Krieg eingelöst, Dachauer Nachrichten vom 17.1.2022
03)
Denkmalliste
für Sulzemoos (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
5 Bilder: Hans Schertl (2005)

21.3.2022
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