Kapelle
am Hardt bei LANGENPETTENBACH
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Beschreibung
Die
Kapelle steht malerisch zwischen mächtigen, von Efeu umwundenen
Eichen auf einer Anhöhe über Langenpettenbach.
Sie ist unter den Bewohnern der Gegend als Kapelle am Hardt bekannt.
Hardt ist der Flurname des angren-zenden Waldes.
Das kleine Gebäude
mit ziegelgedecktem Satteldach wurde im Jahr 1958 von Anton
Kellerer sen. nach überstandener schwerer Krankheit ohne
fremde Hilfe erbaut.
Zwei kleine seitliche Fensterchen
geben dem Raum neben dem offenen Portal Licht. Ein mit rotem Glas
geschlossenes Rundfenster an der Rückseite bringt zusätzlich
Farbe in das gefällige Gesamtbild.
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Innenraum
Im Innenraum bildet ein Holzzaun
auf dem altarähnlichen Sockel ein kleines Gärtlein,
das mit vielen Kunstblumen ausgestattet ist. Am Zaun sind dekorativ
mehrere Rosenkränze mit großen Holzperlen befestigt.
Blickpunkt in der Mitte ist
eine Marienfigur in den traditionellen Marienfarben rot und
blau. Maria steht auf einer Mondsichel. Dies weist auf eine auf
Maria bezogene Textstelle aus der Offenbarung des Johannes hin:
"Von der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren Füßen"
(Offb.12,1). Die Figur wurde vor einigen Jahren neu gefasst (= bemalt).
An den Wänden hängen Heiligenbilder;
eine weitere Marienstatue steht auf einem Sockel.
Eine Texttafel mit einem Gedicht
des Erbauers gibt Auskunft über die Motive zum Bau der Kapelle
und einen Hinweis auf die Glaubenskraft von Anton Kellerer sen.
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"Droben stehet die Kapelle,
schauet still ins Tal hinab
Zum Danke wurde sie erbauet- in einer großen Todesnot.
Ganz am Waldesrand - so nah am Dörflein-
ist es wohl der schönste Ort,
sollst Du bleiben Mutter fort und fort.
O Maria, schau auf uns hernieder
und beschütze unser Dörflein fein
und all die Menschen -groß und klein.
O Maria, viele Menschen, die zu Dir nun pilgern,
laß sie nicht vergeblich flehn, denn du bist ja unsere Mutter
und wir alle sind doch Dein.
Wenn dann in der schönen Maienpracht - ringsherum die Blumen
blühn
und die Vögel Lieder singen, dann ist's bei Dir da oben wunderschön.
Senkt sich dann der Abend nieder -
vom nahen Kirchturm das Abendglöcklein grüßt,
dann ist tiefster Friede - wie sonst nirgends auf der Welt.
Wenn sterbend unser Auge bricht und wir stehn vor Gottes Angesicht,
dann o Mutter hilf uns gut und wir sind in bester Hut.
Anton Kellerer im Jahre
1958"
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Hans Schertl
Quellen:
Anton Kellerer jun., Langenpettenbach, 2006
3 Bilder: Rosi Neumann

1.5.2022
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