Kapelle
im Altenheim St. Josef in Karlsfeld
Adresse
: 85757 Karlsfeld, Sommerstraße 18
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Beschreibung
Das Altenheim liegt inmitten
eines kleinen Parks mit hohem Baumbestand im Süden Karlsfelds,
in der Nähe der Pfarrkirche St. Josef.
Es wird von der
Caritas betreut.
Die schöne
und modern ausgestattete Kapelle liegt im Eingangsbereich.
In ihr finden regelmäßig Gottesdienste statt, zu
denen auch die Bewohner der Umgebung eingeladen sind.
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Der viereckige Raum besitzt eine Holzdecke
und wird durch eine Fensterleiste unter der Decke erhellt. Die verschieden
großen Fenster sind mit moderner Glasmalerei
(Sign.9HF1, PLAHL) verziert.
An der Wand hinter dem Altar hängt ein
dekoratives Kruzifix. Der Corpus
ist von einem Strahlenkranz umgeben. Er vereinigt den Ausdruck des Gekreuzigten
und des Auferstandenen.
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In den frühchristlichen
Kirchen wurde das Kreuz ohne den Corpus des Gekreuzigten angebracht.
Dann aber wurde Christus am Kreuz als lebender und über den Tod
triumphierender, göttlicher Sieger mit geöffneten Augen
und in aufrechter Haltung dargestellt. Erst im hohen Mittelalter (etwa
seit dem 12. Jh) setzte sich die Abbildung des leidenden und toten
Gekreuzigten, die Betonung des Menschseins Jesu durch, wie wir es
von unseren Kirchen kennen. Beim Kruzifix im Caritasheim hat der Künstler
wieder auf die frühchristliche Darstellung zurückgegriffen.
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Rechts hinter
dem Altar stehen auf einem Sockel der schön gestaltete Tabernakel
aus Bronze und die Ewig-Licht-Lampe. Die Tabernakeltüre ist mit
einem Edelstein im Strahlenkranz als Symbol für den Leib Christi
verziert.
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Tabernakel
ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit dem 12. Jh
übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade
der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht
war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher
Zeit (unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien
für die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch
Ort der Anbetung und Verehrung Christi in der Gestalt dieses
eucharistischen Brotes. Der Ort und die Form der Aufbewahrung
änderten sich im Laufe der Jahrhunderte häufig. Das
Tridenti-nische Konzil (1545-63) ordnete die Aufstel-lung des
Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese Vorschrift wurde in
Deutschland, wo man lange daran festhielt, die heiligen Hostien
in Wandschränken und Sakramentshäuschen aufzubewahren,
erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikan. Konzil (1962-65)
lässt dies wieder zu. Deshalb werden in moder-nen oder
modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen
oder stehen frei auf einer Säule. |
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Vergrößerungen
von Details (Kruzifix, Tabernakel, Herz-Jesu-Figur, Fenster, Kreuzwegbilder)
per Mouseklick
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Blickpunkt der rechten Seite ist eine große,
vergoldete Herz-Jesu-Figur
mit einladend ausgebreiteten Armen. Das Herz Jesu ist Symbol für
die Erlöserliebe Christi. Diese Darstellung pflegten im Nachmittelalter
vor allem die Karthäuserklöster und später die Jesuiten.
Allgemein verbreitete sie sich erst nach der Einführung des Herz-Jesu-Festes
durch Papst Clemens XIII. im Jahr 1765.
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An der Wand hängen die Bronzetafeln,
auf denen die Kreuzwegstationen
abgebildet sind. Eine Besonderheit ist die 15. Station, die auf
das Ziel des Kreuzwegs, die Auferstehung, hinweist.
An der linken Seite steht
eine moderne Muttergottesfigur
umkränzt von 12 Sternen. Maria präsentiert das mit ausgebreiteten
Händen stehende Jesuskind. In die Brust Jesu ist ein Edelstein
eingearbeitet (siehe auch kleines Bild oben).
Im Vorraum der Kapelle ist
eine schöne barocke Josefsfigur
zu sehen. Josef hält auf dem Arm das Jesuskind, das seinen
Vater am Bart krault.
Hans Schertl
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Quellen:
Caritas-Altenheim-Prospekt, Ausgabe
Karlsfeld, 2003
11 Bilder: Hans Schertl (2003)

4.5.2022
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