St.Leonhard
Darstellungen in den Kirchen des Landkreises Dachau -
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag katholisch:
6. November
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Name bedeutet:
der wie ein Löwe Starke (latein. - althochdt.)
oder: der für das Volk Starke (althochdt.)
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Einsiedler,
Abt in Noblat bei Limoges (?)
* um 500 in Frankreich + 559 (?) St-Léonard-de-Nolat
bei Limoges
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Leonhards-Kirchen
im Lkr.Dachau: Pasenbach,
Rossbach, Webling
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zudem
gibt es Leonhards-Altäre in den Kirchen von Straßbach,
Schwabhausen, Glonnbercha und Einsbach.
Die Lebensgeschichte
von Leonhard ist in vielem legendär. Demnach ließ
die am Merowingerhof lebende fränkische Adelsfamilie
ihren Sohn durch Erzbischof Remigius von Reims taufen und
unterrichten.
Gewölbeschlussstein
in Webling
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in Reichertshausen b.Altomünster
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Als
Erwachsener verweigerte er demnach die ihm angebotene Übernahme
eines Bistums, zog sich in die Einsamkeit des Waldes bei Limoges zurück,
predigte von seiner Zelle aus und heilte die zu ihm kommenden Krüppel
und Hilfsbedürftigen. Regelmäßig besuchte er die
Gefangenen und erreichte für viele bei König Chlodwig (oder
Chlotar I. ?) ihre Freilassung. Viele Gefangene riefen auch den Namen
Leonhards, worauf sofort ihre Fesseln abfielen, die sie dann als Freie
dem Einsiedler brachten.
König und Königin zogen eines Tages zur Jagd in diesen Wald;
Leonhard hörte die Königin klagend rufen, da sie in Wehen
lag. Auf Bitten des Königs betete Leonhard am Lager der Königin,
und sie schenkte einem ersehnten Knaben das Leben. Der König wollte
Leonhard mit Gold und Silber beschenken; dieser bat aber nur um so viel
Waldgelände, wie er mit seinem Esel in einer Nacht umreiten könne.
Leonhard gründete das Kloster Noblat bei Limoges in seinem Waldstück,
wo er starb und auch weiterhin verehrt wurde.

in Puchschlagen
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in Einsbach mit Gefangenem
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Schlussstein im Gewölbe
von Amperpettenbach
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in Niederroth als Abt
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Leonhard
wurde seit dem 11. Jahrhundert besonders in Bayern verehrt, über
150 Wallfahrten fanden unter seinem Namen statt, auch heute gibt es
noch über 50 Leonhardi-Wallfahrten, meist mit Pferde-Ritten. Er
galt ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen",
also der Gefangenen - und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert
ankettete. Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete. Manche der St.Leonhard geweihten Kirchen sind mit Ketten umspannt, so
in Bad Tölz.
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in Westerndorf mit Gefangenen
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in Haimhausen
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Am Leonhardstag werden
Tiersegnungen vorgenommen. In Inchenhofen befindet sich der 125
kg schwere Leonhards-Nagel, den man ab dem 15. Jahrhundert zum
Zeichen der Buße rund um die Kirche trug. Seit 1718 wird
im bayerischen Tölz der "Leonhardsritt" begangen,
seit 1994 auch wieder der traditionelle, grenzüberschreitende
Leonhardi-Ritt von Neukirchen im Oberpfälzer Wald nach Uhliste
in der Tschechei. Im 19. Jahrhundert erreichte die Verehrung in
Bayern ihren Höhepunkt; man nannte ihn den "bayerischen
Herrgott" oder den "Bauernherrgott"; in Bayern
gehört Leonhard auch zu den 14 Nothelfern.
Auch aus dem Dachauer Land unternahmen viele Pfarreien Bittgänge
nach Inchenhofen:
Derzeit sind mir bekannt: Ebertshausen, Großberghofen, Ampermoching,
Orthofen, Sulzemoos, Petershausen, Roßbach, Schwabhausen,
Welshofen, Weyhern, Wiedenzhofen und Wollomoos.
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St.Leonhard rechts
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in Dachau-St.Jakob mit
Tieren, Gefangenen u.Ketten
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in Giebing mit angelegten
Ketten
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in Inhausen als Abt
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Attribute:
als Mönch oder Abt mit Kette, Pferde und Ochsen, Gefangene befreiend
Patron der Bauern und des Viehs, vor allem der Pferde, der Ställe,
Stallknechte, Fuhrleute, Schmiede, Schlosser, Lastenträger und
Böttcher, Obsthändler, Bergleute; der Wöchnerinnen, Gefangenen;
für alle Anliegen der Bauern, gute Geburt; gegen Kopfschmerzen,
Geistes- und Geschlechtskrankheiten

in Pasenbach
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Altarbild in Sigmertshausen
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in Ebertshausen
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in Odelzhausen
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