Loretokapelle
in BURGSTALL
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Beschreibung
Burgstall liegt nur wenige
Meter hinter der Landkreisgrenze. Es gehört seit 1925 3)
kirchlich
zur Pfarrei Egenburg im Lkr.Dachau und politisch zur Gemeinde Ried
im Lkr. Aichach.
Der Ort wurde indirekt erstmals um 1100 urkundlich erwähnt:
In einer Urkunde des Klosters Scheyern werden "Burhart und
Eberhard de Burchstall" als Zeugen aufgeführt. 200 Jahre
später wurde der Name Burgstall sogar in der alten Liebfrauenkirche
von München genannt; mehr dazu...
Die Besonderheit des Kirchleins liegt zum einen darin, dass es als
sog. Loretohaus mit besonderen Formanforderungen erbaut wurde;
zum andern verdankt es seine Entstehung einem Ruhestandspfarrer,
der es an seinem Alterssitz aus seiner Privatschatulle finanziert
hat.
Geschichte
1675 wurde der bekannteste Sohn der Ortschaft, Markus Friedl,
als ältestes Kind des Amplbauern geboren.
Nach dem Theologiestudium und der Priesterweihe (1706) wurde er
Pfarrer in Purk (bis 1707), Beuern (1707-1711)
u. Moorenweis (1711-1742). Höhepunkt seines beruflichen Wirkens
war die Tätigkeit als erster Regens (= Leiter) des neu
gegründeten Priesterseminars zu Pfaffenhausen, in dem die Theologen
des Bistums Augsburg ausgebildet wurden. Friedl war Doktor der beiden
Rechte; er hatte in den Fächern Theologie und Recht promoviert.
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Seine selbstlose Art zeigte sich beim Bau einer neuen Pfarrkirche in Moorenweis,
für die er sein nicht unbeträchtliches Privatvermögen einsetzte.
Als das Geld ausging, fuhr er nach Rom zum Papst, und bat um finanzielle
Hilfe von höchster Stelle. Wie zu erwarten war, kam er mit leeren Händen
zurück. Daraufhin überredete
er seine Mutter, auch ihr Vermögen für den Kirchenbau in Moorenweis
zur Verfügung zu stellen.
1744 wechselte Dr.Friedl von Moorenweis zum Priesterseminar. Dort fasste
er nach einiger Zeit den Entschluss, in seinem Geburtsort Burgstall eine
Kapelle zu bauen und einen Seelsorgeposten (Kuratie) zu stiften. Zur Kuratie
sollten Burgstall, Eis-mannsberg, Zillenberg, Holzburg, Miesberg, Hergertswiesen,
Ganswies, Oberumbach, Stockach und Weitenried gehören.
Aus der Kuratie wurde nichts (obwohl
für ein Kuratievermögen schon 1900 Gulden zusammengekommen waren),
doch der Plan für eine neue Kapelle in Burgstall nahm 1753 tatsächlich
Gestalt an. Auch wenn der Bau zwei mächtige Gegner hatte: den Meringer
Pfarrer Ignaz Mändl und das Kloster Taxa, das einen konkurrierenden
Wallfahrtsbetrieb fürchtete. 1750 haben dann zwei Burgstaller Bäuerinnen
"der Sach auf eigene Weis einen Anfang" gemacht und einen Holzverschlag
aus Brettern für den sonntäglichen Rosenkranz errichtet.
Ein Jahr später gelang es Dr.Friedl, aufgrund seiner vorzüglichen
Verbindungen die Genehmigung (Consens) der kurfürstlichen Verwaltung
und 1753 auch die des Bischofs zu erhalten. 3)
Damit stand dem Kapellenbau nichts mehr im Wege.
"Im selben Jahre" so heißt es, "legte er die Regensstelle in
Pfaffenhausen nieder und wählte zu seinem Aufenthalte, auf ein bewegtes
Leben sich nach Muße sehnend, seinen Geburtsort Burgstall".
Für die neue Kapelle wurde
dem pensionierten Geistlichen ein Gemeindegrund zur Verfügung gestellt
und zwar an der Stelle, an der bereits eine hölzerne Kapelle stand.
Die wurde abgetragen. Das neue Gotteshaus aus Stein erhielt die Form des
"Heiligen Hauses zu Loreto". Das war im 17.Jh. verbreitet (oftmals
nach der Rückkehr adliger Pilger von einer Loretowallfahrt). Ein
Kirchturm war für eine solche Kapelle nicht üblich und in Burgstall
beim Neubau wohl auch noch nicht vorhanden.
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Hinweis:
Das Heilige Haus von Loreto gilt als das Haus der Gottesmutter, in
dem Maria in Nazaret gelebt hat. Dort bestand das Haus aus einer Felsgrotte
und einem vor die Grotte gebauten Haus aus Steinen. Der Legende nach
wurde das Steinhaus der Maria durch Engel auf wundersame Weise nach
Recanati in Italien eingeflogen. Und zwar in einen Lorbeerhain - daher
der Name Loreto. Tatsächlich dürfte das Haus von einer adelige
Familie namens Angeli, (italienisch: Engel), die damals (um 1290
3))
über
Epirus in Griechenland herrschte, mit einem Schiff der Kreuzfahrer
über das Meer nach Loreto gebracht worden sein. Vergleiche des
Hauses mit der Grotte in Nazareth ergaben, dass Grotte und Haus exakt
zusammenpassen. |
Der Kapellenbau ging rasch
voran. Friedl erhielt am 28. September 1753 die bischöfliche
Erlaubnis zur Messfeier in dem neu gebauten Gotteshaus und weihte
es einige Tage später selbst ein.
Neben die Loretokapelle baute
er sich als Wohnung ein hölzernes Häuschen, Klause
genannt, "an welches er ein 45 Fuß (14 Meter) hohes Glockenthürmchen
von Stein fügen ließ (es ist der heutige Kirchturm). Friedl
lebte hier nach Art eines Einsiedlers, hielt Gottesdienste für
die Burgstaller Bewohner und unterrichtete die Kinder der Umgebung.
Sein Bestreben war, "der Verkümmerung der Seelsorge und
des religiösen Lebens in seiner Heimat entgegenzutreten",
deren Grund er in der großen Entfernung zur Pfarrkirche sah. |

Loreto-Haus
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Diese segensreiche Seelsorgstätigkeit
dauerte leider nicht lange. Schon ein Jahr darauf, am 20. Nov. 1754,
rief Gott seinen treuen Diener zu sich in die Ewigkeit. Sein Grab liegt
in der Kapelle hinter dem Altar. Der
Grabstein ist an der Ostwand der Kapelle noch zu sehen. Der in Latein geschriebene
Text benennt ihn in elegischen Worten als "Sonne in düsterer Zeit".
Er enthält das Geburts- und das Todesjahr in Form zweier Chronogramme.
Das sind lateinische Worte, bei denen alle darin vorkommenden Buchstaben,
die zugleich römische Zahlensymbole sind (I, V, X, L, C, D, M), zusammengezählt
werden.
Wenn Sie die Texte auf dem Grabstein lesen möchten, klicken
Sie hier...
Dr.Friedl
hatte seinen Nachlass in Höhe von über 5000 Gulden testamentarisch
der Loretokapelle in Burgstall vermacht. Doch die Testamentsvollstrecker
zweigten viel Geld für andere Zwecke ab.
Als die Klause von Dr.Friedl (nicht die Kapelle) schimmelig geworden war,
riss man sie 1770 ab; nur der Steinturm wurde als Kirchturm wieder errichtet.
Bei
der Säkularisation 1803 sollte die Kapelle in Burgstall als überflüssiges
Gotteshaus abgebrochen und die Steine für den Kirchen- und Schulbau
in Baindlkirchen verwendet werden. Dafür setzte sich der später
exkommunizierte Pfarrer Lindl
ein, der diesen Abriss auch aus theologischen Gründen befürwortete.
Es gelang ihm, das Stiftungsvermögen nach Baindlkirchen zu transportieren.
Doch die Bewohner von Burgstall kauften von ihrem Geld (150 Gulden)
3)
Steine für
die Kirche in Baindlkirchen und konnten so ihr Gotteshaus vor dem Abriss
schützen. Das erzürnte nicht nur die Bauern in Burgstall, sondern
brachte auch bei vielen Pfarrern der Umgebung das Fass zum Überlaufen:
Sie erhoben sich gegen ihren Mitbruder Lindl und erreichten, dass Lindl
in Augsburg beim Stadtdekan Pichler 9 Monate eingesperrt wurde.
3)
Renovierung
2009 wurde die letzte Renovierung durchgeführt, finanziert von der
Gemeinde Ried, die die Baulast zu tragen hat. Dabei wurden die Fundamente
erneuert, die Mauerrisse ausgebessert, Dachsparren ausgetauscht, ein neuer
Glockenstuhl eingebaut und eine elektrische Läuteanlage eingerichtet.
Im Inneren hat man die Malereien, die Figuren und die Bilder aufgefrischt.
3)
Baubeschreibung
Die
Kapelle ist aus Bruchsteinen in Sichtmauerwerk aufgeführt.
Wenn
sich die Planzeichner für Burgstall an die für Loretokapellen
vorgeschriebenen Maße gehalten haben, müsste der
Kirchenbau folgende Größe haben:
Länge 9,25 m, Breite 4,1 m und Höhe 5 m.
Die Kapelle besitzt als "Loretohaus" nur einen Raum
ohne ausgeschiedenen Chor.
Er schließt gerade. Die Decke ist vorschrifts-mäßig
tonnenförmig gewölbt.
Der
um 1770 errichtete Turm besitzt vier Stockwerke mit
drei Traufgesimsen. Er ist etwas in das Mauerwerk der Kapelle
einge-lassen. Die drei unteren Stockwerke sind viereckig,
das oberste, mit Schalllöchern versehene Stockwerk ist
achteckig. Gekrönt wird der Turm von einer aus 12 Segmenten
bestehenden Zwiebelhaube.
Eine Kirchturmuhr ist nicht vorhanden.
Im Turm hängt mindestens eine Glocke. Denn in
der Chronik von Pfaffenhofen
3)
ist
eine nette Geschichte von der Glockenweihe
um 1965 beschrieben.
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Üblicherweise
spendet in Loretokirchen nur ein einziges kleines Fenster, das "Engelsfenster",
etwas Licht. Durch dieses Fenster betrat der Engel der Legende zufolge
den Raum und erschien Maria.
Hier in Burgstall befindet sich tatsächlich nur ein Fenster, wenn
man das kleine Rundfenster über dem Eingang, das bei der Renovierung
1968 eingebaut wurde, unberücksichtigt lässt. Das Fenster war
früher tatsächlich viel kleiner und wurde 1968 erheblich vergrößert.
3)
Innenausstattung
Das
Inventar von 1762 beschreibt das reich ausgeschmückte Bildnus St.Mariae
von Loretha, stehend auf dem Altar, mit Kupfer und guett vergoldten Sternen.
3)
Heutiger Blickfang im Inneren der Kapelle ist der aus dem Jahr 1948 stammende
Schreinaltar mit einer Herz-Jesu-Figur in der Mittelnische und vier Gemälden
auf den beiden Seitentafeln. Dargestellt sind:
Auf den oberen Tafeln zwei heilige Frauen, die beiden Nothelferinnen St.Katharina
und St.Barbara.
Die unteren Tafeln zeigen zwei heilige Männer, St.Leonhard und St.Stephanus.
Der Altar wurde von der Schreinerei Sedlmayr aus Unterumbach angefertigt.
3)

St.Katharina
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St.Katharina wird als
Königstochter mit Krone dargestellt. Bekleidet ist sie mit dem
blutroten Gewand der Märtyrerin. In ihren Händen hält
sie die Attribute ihres Martyriums, das Marterrad und das Schwert.
Der Palmzweig ergänzt die Symbole des Martyriums.
Katharina, die Königstochter aus Zypern, ist eine legendäre Gestalt.
Sie soll im Jahr 306 wegen ihres Glaubens und ihrer großen Über- |
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Auch
die Prinzessin Barbara
ist mit dem roten Märtyrermantel bekleidet. Sie hält einen
Kelch mit Hostie in der Hand. An ihrer Seite steht ein Turm.
Barbara ist eine legendäre Person. Sie soll von ihrem heidnischen
Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia,während einer län-geren
Geschäftsreise in einen Turm ge-schlossen, worden sein, um sie am
Heiraten |

St.Barbara
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zeugungskraft ausgepeitscht, gerädert und -als das Rad zerbrach-
enthauptet worden sein. Seit dem ausgehenden Mittelalter gehört
sie zu den beliebtesten Heiligen und wurde deshalb im 15. Jh der
Gruppe der 14 Nothelfer (Patronin der Theologen, Lehrer und Frisöre)
zugerechnet.
Gedenktag: 25. November
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zu hindern. Als der Vater zurückkam und merkte, dass sie Christin
geworden war, enthauptete er sie. Der Kelch in ihrer Hand versinnbildlicht
die einem Sterbenden gereichte letzte Kommunion (Viatikum) und verweist
auf ihre Funktion als Sterbepatronin.
Gedenktag: 4.Dezember |
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St.Leonhard
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St.Leonhard
darf in einer bayerischen Dorf-kirche nicht fehlen. Der in
ein Abtsgewand ge-kleidete Heilige wird mit den Attributen Rind und
Ketten dargestellt.
Leonhard lebte um das Jahr 550 als Einsiedler und später als Abt eines
von ihm gegründeten Klosters in Noblat/ Frankreich. Regelmäßig besuchte
er die Gefangenen und erreichte für viele beim König Clodwig I. die
Freilassung. |
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Der
rote Mantel von St.Stephanus
weist zusammen mit der Märtyrerpalme darauf hin, dass der Heilige
der erste Märtyrer des Christentums war. Die Steine auf dem Evan-gelienbuch
zeigen die Art des Martyriums an. Stephanus war einer der Diakone
der ur-christlichen Gemeinde in Jerusalem, die neben der Glaubensverkündigung
auch für die sozialen Belange der Gemeinde zuständig |

St.Stephanus
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Deshalb
galt er ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen",
also der Gefangenen - und der Geisteskran-ken, die man bis ins 18.
Jahrhundert ankettete. Nach der Reformation wurde er bei uns Schutzpatron
der Haustiere, weil man die Ketten, mit denen er abgebildet wurde,
als Viehketten deutete. In Bayern erreichte die Leonhards-verehrung
im 19.Jh ihren Höhepunkt.
Gedenktag: 6.November
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waren. Durch eine seiner Predigten geriet er mit den Juden in Konflikt.
Sie brachten ihn vor den Hohen Rat. Stephanus wurde als Gotteslästerer
verurteilt und von der aufge-brachten Menge gesteinigt. Stephanus
sah den Himmel offen, kniete, seinen Widersachern vergebend, im Gebet
nieder und starb. Stephanus' Steinigung war der Auftakt zu einer großen
Christenverfolgung in Jerusalem.
Gedenktag: 26.Dezember |
Die
Christusfigur
in der Mittelnische ist von einem großen Aureole (lat. aureolus
= goldgeschmückt, herrlich) umgeben. Es ist die besondere Form
des Heiligenscheins, der die ganze Gestalt der dargestellten Person
als Strahlenkranz umschließt und damit die Heiligkeit unterstreichen
soll. Die Altarfigur ist eine Herz-Jesu-Darstellung. Mit der linken
Hand weist Jesus auf sein mit einer Dornenkrone umwundenes Herz.
Eine schöne Muttergottesfigur
mit dem segnenden Kind auf dem Arm, die Nachbildung einer gotischen
Figur, steht darunter.
Die große rote Prozessionsfahne
bringt Farbe in den Kirchenraum. Auch sie ist dem Gedenken an das
Herz-Jesu-Fest gewidmet.
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Ein Kruzifix ist über dem Altar an der Wand befestigt, ein
weiteres steht als Prozessionskreuz im Raum.
An der Wand hängen die 14 Kreuzweg-Stationsbilder aus dem
Jahr 1872. 3)
Derzeitige
Nutzung
Die Kapelle wird nur noch selten genutzt. Einmal im Jahr, am Herz-Jesu-Fest
hält der Egenburger Pfarrer einen Gottesdienst.
Im Mai besuchen die Moorenweiser Gläubigen die Kapelle in Erinnerung
an ihren früheren Pfarrer Friedl, der die Kirchen in Burgstall und
Moorenweis gebaut hat und halten eine Maiandacht.
3)
Hans Schertl
Quellen:
01)
Pfarrchronik Sittenbach
02)
Aufzeichnung von Pfarrer Brachetti zu Pfarrer Dr. M. Friedl von
Burgstall, Chronik Egenburg, 2014
03)
Axtner/Liebert/Mittelhammer, Chronik der Gemeinde Pfaffenhofen/Glonn,
Geschichte und Geschichten lebendig erleben, 2014
10 Bilder: Horst Lachmann (8), Hans Schertl (2)

9.3.2018
Grabstein
von Dr. Markus Friedl
Parva haec fossa capit virum, in quo omnia
magna, cujus nomen ob zelum ac scientiam Romae incluaruit. Fuit is pl.r.ac
cl. D. Marcus Fridl, SS. Th. et J.u.C., in Burk, Bayrn ac Mohrnweis par.
et cam. I.Regens Pfaffenh., sacelli hujus fundator. Postquam etiam inter
nubila semper effulsit, hic tandem, eheu, 12.Kal.Dec.
SoL Iste In Morte oCCIDIt. (1754) VbI orIens LaetantI MVnDo ILLvXIt. (1675).
Übersetzung: Diese kleine Grab
birgt einen Mann, an dem alles groß war, dessen Name ob seines Eifers
und wegen seiner Wissenschaft auch in Rom wohlbekannt war. Dieser war
Markus Fridl, Doktor der heiligen Theologie und beider Rechte, Pfarrer
und Kammerer in Purk, in Beuern und Moorenweis und erster Regens in Pfaffenhausen,
welches er gegründet hat. Nachdem er auch in düsterer Zeit immer
geleuchtet hat, möge er hier seinen Frieden haben. Diese Sonne ging
mit seinem Tode 1754 unter, nachdem sie 1675 (mit seiner Geburt) anfing
der Welt zu leuchten und sie zu erfreuen .
Chronogramme:
SoL Iste In Morte oCCIDIt. (1x M =1000; 1xD=500; 2xC=400; 1xL=50, 4xI=4
- ergibt 1754)
VbI orIens LaetantI MVnDo ILLvXIt. (1xM=1000; 1xD=500; 3xL=150 1xX=10,
2xV=10, 5xI=5 - ergibt 1675)
Grab
Ludwig des Bayern in der Münchner Frauenkirche
3)
Kaiser Ludwig
IV., der Bayer, hatte verfügt, dass er und seine Familie in der die
Liebfrauenkirche in München, der Vorgängerin der heutigen Liebfrauenkirche,
begraben werden sollte. Am Grab seiner erste Frau Beatrix ließ er
eine Totenampel (Ewig-Licht-Leuchte) anbringen. Die Kosten dafür
hatte ein Bauernhof in Burgstall aufzubringen. Seitdem wird dieser Bauernhof
"Ampelhof" genannt. Aus diesem Hof ging der Erbauer der kleinen
Kirche hervor.
Glockenweihe
in Burgstall 3)
Um 1965 bekam Burgstall eine neue Glocke. Sie wurde geliefert und in den
Turm gezogen. Erst danach besann man sich darauf, dass die Glocke doch
gesegnet werden sollte. Aber nur für die Weihe wollte man die Glocke
nicht wieder herabnehmen. Also musste der Pfarrer zur Glocke. Der hielt
sich für zu alt und schickte seinen Kaplan. Weil der Turm keine Treppe
besitzt, musste der Kaplan in vollem Ornat über die erste Leiter
auf das Dach der Kirche klettern und über die zweite, hochgezogene
Leiter auf dem Dach über die Dachplatten kriechen. Den gleichen Weg
nahmen auch die die Ministranten. Am Schallfenster angekommen spritzten
sie von außen Weihwasser auf die innen hängende Glocke und
sprachen die Segensgebete. Dann ging es auf dem gleichen Weg auf den Boden
zurück. "Abgesehen von der geplatzten Hose des Kaplans blieben
alle unversehrt und das heilige Unternehmen war geglückt." steht
in der Chronik.
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