Kapelle
im Altowald bei ALTOMÜNSTER
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Beschreibung
Nördlich von Altomünster
entspringt in einem größeren Waldstück (Altowald)
eine Quelle. Sie ist gefasst; über ihr wurde eine kleine dreieckige
Kapelle bzw. ein großer Bildstock errichtet, in dem eine 1876/77
geschnitzte Figur des hl. Alto, eines der Patrone der Klosterkirche
in Altomünster, steht. Über zwei kleinere Holz-brücken
gelangt man über den kleinen Bach, in dessen Bett bei starkem
Regen noch das Wasser aus den umliegenden Erhebungen fließt,
zu dem Bildstock.
Die Kapelle erinnert an die
Einsiedelei des hl.Alto in der Waldeinsamkeit, bevor er das Kloster
gründete
Der Legende nach soll hl.
Alto ein schottisch-irischer Wandermönch gewesen sein. Neuere
Forschungen lassen aber den Schluss zu, dass Alto ein Bajuwa-re
war und der Sippe der im westoberbayerischen Raum sitzenden Huosi
angehörte. Nach einer Altobiographie des Benediktinermönchs
Otloh im Regensburger Kloster St.Emmeram aus dem Jahr 1060, soll
Alto um das Jahr 740 hier ein kleines Kloster errichtet haben und
erst in hohem Alter Priester geworden sein. Sicher ist jedenfalls,
dass ein Mann namens Alto im Jahr 760 eine Schenkungsurkunde signierte.
Im Jahr 1958 entging die Figur
durch Zufall oder göttliche Fügung einer Zerstörung.
Am Abend des 16.Juli 1958 brauste ein Orkan über Altomünster
und Umgebung und richtete große Schäden an den Hausdächern,
besonders aber im Altowald an. Wolfgang Graf schrieb 04)
: Das Brechen der Bäume
konnte man bis in den Markt Altomünster hinein hören.
Um die Altoquelle herum fielen alle Bäume zu Boden. Die Altofigur
war zu diesem Zeitpunkt bei einem Restaurator; sie wurde im Mai
1959 wieder im Wald aufgestellt.
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Lage
des Altodenkmals auf der Landkarte
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Bei der Quelle im Altowald
handelt es sich entgegen der landläufigen Bezeichnung nicht
um die echte Altoquelle. Diese liegt hinter dem Altoaltar in der
Klosterkirche und ist in einem Brunnen im Innenhof des Klosters
gefasst.
Die überlebensgroße
Figur des hl. Alto zeigt den Heiligen in Abtsornat mit Inful (=Bischofsmütze)
und Abtsstab sowie einem Kelch, aus dem sich die Figur des segnenden
Christuskindes erhebt.
Dieser Kelch mit dem Christuskind erinnert an die sog. Alto-Vision:
Als der Heilige während der hl.Messe bei der Wandlung den Kelch
hochhielt, erschien ihm über dem Kelch das Jesuskind mit ausgebreiteten
Armen. Diese Vision ist auch in einem Deckengemälde in der
Klosterkirche (über dem Altarraum) dargestellt.
In der anderen Hand hält Alto ein Messer, das an das sog Rodungswunder
erin-nert. Um Kirche und Kloster bauen zu können, musste ein
großer Teit des Waldes gerodet werden, in dem Alto lebte.
Die Bäume, die zu fällen waren, markierte Alto mit einem
Messer. Kurz darauf fielen die Bäume von selbst zu Boden.
Die Kapelle ist seit wenigen
Jahrzehnten im Eigentum der Gemeinde Altomünster
03) .
Im Sommer 2017 setzten drei Mitglieder des Ortsverschönerungsvereins
Alto-münster, Rudi Scheuböck, Schorsch Oswald und Mattias
Kienast das Altodenkmal wieder instand. Sie besserten die Umhausung
aus und deckten sie mit neuen Schindeln. Obenauf brachten sie ein
Kreuz mit Doppelbalken an. Die 19 Treppen-stufen und das Geländer
wurden neu gesetzt. Schließlich legten sie die Quelle wieder
frei, aus der nun 150 Liter Wasser in der Stunde sprudeln. Natürlich
richteten sie auch die Ruhebank für die Besucher wieder her.
Der Pfarrer von Altomünster, Pater Michael, segnete das Denkmal
am 1.10.2017. 02)
Die
Figur wurde zuletzt im Jahr 2004 renoviert. Träger ist
die Gemeinde Altomünster. 06)
Die Altostatue
gehört zu den Baudenkmälern in der Marktgemeinde
Altomünster 05)
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-111-35
zu finden.
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Hans Schertl
Quellen:
01) Festschrift zum 1200jährigen St.Alto-Jubiläum,
1930
02) Gisela Huber, Jetzt sprudelt
die Altoquelle wieder, Dachauer Nachrichten vom 26.9.2017 (Renovierung
2017)
03) Gisela Huber, Ein wichtiges
Stückchen Erde, Dachauer Nachrichten vom 10.10.2017 (Eigentum)
04) Wolfgang Graf, Blick zurück:
Altomünster in den 1950er Jahren, Aichacher Kulturspiegel Jan/2017
05)
Liste der Baudenkmäler
in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023
06)
Pfarrgemeinderat
Altomünster, Pastoralkonzept der Pfarrei Altomüster, Stand 2017
2 Bilder: Hans Schertl (2005)
12.4.2022
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