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Kapelle in EICHHOFEN

Die Kapelle im Winter
        

85229 Markt Indersdorf, Kapellenweg 11
Lage der Kirche auf der Landkarte ...


Beschreibung

Die Ortschaft Eichhofen wurde schriftlich erstmals im 9.Jh erwähnt.

In einer Urkunde vom 6.April 848 wird berichtet, dass der Edle Diakon Undeo dem Bistum Freising Besitz zu Glonn, Inzemoos geschenkt und dafür ein Lehen zu Eichhofen erhalten hat.

Auch im 12. Jh erscheint Eichhofen (als Euchenhofen - Höfe des Eucho) in einer weiteren Urkunde.

Graf Otto von Scheyern schenkte um 1123 zwei Hofstätten mit drei Unfreien zu Eichhofen dem Bistum Freising.

Die heutige Kapelle am Ortsrand wurde, wie eine Stein-tafel ausweist,
im Jahr 1998 erbaut.

Es muss aber schon früher im Ort eine Kapelle gegeben haben. Jedenfalls ist dies im Statistik-Buch über das Herzogtum Bayern 1803 so vermerkt: "Eichhofen, 17 Häuser, 16 Herdstellen, Kapelle".


Fenster im Hintergrund

An den Wänden hängen Segenssprüche, Heiligenbildchen und die Stiftungstafel.

In der durch ein Gitter abgetrennten Ecke stehen eine
Herz-Jesu-Statue sowie Figuren der Muttergottes
und des hl. Konrad von Parzham.


Das Herz Jesu ist Symbol für die Erlöserliebe Christi. Diese Darstellung verbreitete sich in unseren Kirchen insbesondere nach der Einführung des Herz-Jesu-Festes durch Papst Clemens XIII.(1758-1769) im Jahr 1765.

Konrad von Parzham
(1818-1894) wirkte 41 Jahre lang im Kloster Altötting als Pförtner, wo er mit Tausenden von Wallfahrern zu tun hatte, die mit vielerlei Anliegen und Bitten zu ihm kamen. Aber auch Kinder aus vielen armen Altöttinger Familien kamen bettelnd an die Pforte; keines von ihnen ging leer aus. 1934 wurde Konrad von Papst Pius XI. heiliggesprochen. Damals wurden in unseren Kirchen viele Figuren dieses Volksheiligen aufgestellt.

Hans Schertl

Quellen:
Josef Hazzi, Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, aus ächten Quellen geschöpft, 1803, S. 55
Theodor Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1909 (Nr. 697, 1698)

Liebhart/Pölsterl, Die Gemeinden des Landkreises Dachau, 1992

3 Bilder: Horst Lachmann (1), Hans Schertl (2)

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

28.4.2022