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Beschreibung der Kapelle
In
Udlding - zwischen Dachau und Mitterndorf gelegen- stand beim Zieglstadl
(Udlding-Hs.Nr.1) eine Kapelle aus dem 18.Jh.
Diese Kapelle sollte 1802 im Zuge der Säkulisation abgebrochen
werden. Gegen diese Entscheidung erhob Maria Francisca Kölle geb.
Danzer, Generallandes-Directionsrats-Ehegattin, Einspruch. Sie begründete
dies damit, dass ihre Eltern die Kapelle aus eigenen Mitteln erbaut
hätten. 01)
Zwar wurde daraufhin der staatliche Befehl zum Abbruch ausgesetzt;
doch der Besitzer des Sedelhofes und der Ziegelei, Maximilian Joseph
Reichsfreiherr von Gumppenberg, der am 14.8.1798 von Kurfürst
Karl Theodor mit dem adeligen Sitz Udlding belehnt worden war, ließ
die Kapelle dennoch schon vor 1806 abbrechen. Sie stand wohl den
umfangreichen Bauarbeiten nach dem Rückkauf der Felder und
der Renovierung des Bauernhofs mit Nebauten der Ställe im Wege.
02)
Die gesetzliche
Voraussetzung für den vorgesehenen Abriss schuf die Verordnung
vom 17. April 1802, die bestimmte, daß überzählige Gotteshäuser
abzubrechen seien und deren Baumaterial für neue Schulhäuser zweckdienlicher
anzulegen sei (Motto: Schulen statt Kirchen; allgemeine Schulpflicht),
Feldkapellen die nicht ordentlich consecrirt sind, sollen... abgebrochen,
und das Material nach den höchsten Verordnungen vorzüglich zur Reparation
oder Erbauung von Schulhäusern verwendet werden... Filialkirchen,
Nebenkirchen und Kapellen, ganz entbehrlich und zwecklos, zumals
wenn sie aus eigenen Mitteln ohne fremde Konkurrenz nicht erhalten
werden können, sollen reduziert, und die Gebäude andern
Zwecken gewidmet oder demolirt werden. 01)
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