Andachtsraum
im Klinikum DACHAU
Andachtsraum seit 2006
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Beschreibung
Der heutige Besinnungs- oder
Andachtsraum ist schon die dritte Kapelle im Klinikum Dachau.
Die erste Kapelle wurde
1866 im damaligen Krankenhaus errichtet. Sie ist auch schon in der
Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
von 1874 kurz erwähnt:
"Capelle im Krankenhaus ist ein adaptirtes Zimmer, das durch
Wohlthäter ausgeschmückt wurde. Benediciert (= geweiht)
am 7.Aug. 1866 vom Pfarrer Silner. Patron der hl.Franziskus v.Assisi.
Ein Altar mit dem Allerheiligsten und den hl.Oelen.
Stiftungen:
drei Jahrtagsmessen.
Den Mesnerdienst besorgen die Schwestern"
(vom III.Orden der Armen Franziska-nerinnen in Pirma-sens).
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Die Franzikanerschwestern hatten
auch den Pflegedienst im Krankenhaus übernommen; deshalb war als
Patron der Kapelle auch der hl.Franziskus gewählt worden.
Kapelle von 1970-2006
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Die zweite Kapelle,
ebenfalls dem hl.Franziskus geweiht, wurde zusammen mit dem neuen
Krankenhaus im Jahr 1970 gebaut. Sie war zugleich eine Art
Stadtteilkirche. Die
Samstagabend-Gottesdienste in der immer angenehm temperierten Kapelle
waren gut besucht. Nicht nur die Patienten nahmen an der Messfeier
teil; auch für die Dachauer Bürger der umliegenden Straßenzüge
war die Kapelle -vor allem in den Wintermonaten - eine gute Alternative
zu den weiter entfernt liegenden Pfarrkirchen.
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Beim Umbau des Klinikums in den
Jahren 2004-2006 richtete man an anderer Stelle die dritte Kapelle
(Andachtsraum) ein. Sie steht rund um die Uhr zur Andacht und zum Gebet
offen. In ihr finden auch regelmäßig Gottesdienste statt.
Der Andachtsraum liegt im Erdgeschoss in der Nähe des Eingangsbereichs.
Das Innere ist schlicht gestaltet. Mittelpunkt ist der hölzerne
Altar. An der Wand hängt ein Kreuz.
Marienfigur
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In einer
beleuchteten Nische steht die Figur einer betenden Muttergottes,
die in gotischem Stil geschnitzt ist.
Sehen Sie hier Detailbilder der Figur
von Dieter Reinke |
Rund
20 Stühle bieten den Besuchern Platz.
Ein Harmonium begleitet den Gesang der Gläubigen.
In der hinteren Ecke der Schriftenstand; davor liegt auf einem Ständer
ein Buch, in das Kranke und Besucher besondere Anliegen eintragen
können.
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der
rückwärtige Teil der heutigen Kapelle
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Kamera
und Projektor
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An
der Decke sind Kamera und Projektor befestigt.
Der Projektor unterstützt Meditationen; die Kamera sorgt dafür,
dass die Kranken in ihren Zimmern die Gottesdienste und Meditationen
am TV-Gerät verfolgen können. |
Zur
Situation der Krankenversorgung in Dachau im ausgehenden Mittelalter schreibt
Josef von Obernberg:
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"Ohne ein eigentliches Krankenhaus oder eine Stiftung für
arme Kranke, besonders aus dem Stande der Dienstbothen, zu besitzen,
finden diese doch Pflege und Unterhalt; sie werden in das sogenannte
Almosenhaus gebracht, und mit freywilligen milden Beyträgen unterstützt.
Eine Anstalt, welche dem Amtsvorstande und den Einwohnern des Marktes
Ehre bringt." |
Hans
Schertl
Quellen:
Joseph v.Obernberg, Reisen durch das Königreich Baiern, I.Theil,
Der Isarkreis, Dritter Band. III.Heft 1816
Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising, 1874
Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau, 1971
Internetseite der Amper Kliniken AG Dachau Indersdorf, 2010
10 Bilder: Hans Schertl (7), Dieter Reinke (3)
9.4.2022
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