Kapelle
zur Schmerzhaften Muttergottes in BACHENHAUSEN
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Beschreibung
Der Ort Bachenhausen
wurde unter dem Namen Pechinhusir schon im 8.Jh in einer Urkunde
des Bischofs Aribo von Freising (754-784) erwähnt. In der Karte
Apians aus dem Jahr 1568 wird er Baichnhausn genannt. Im Mittelalter
war Bachenhausen geteilt. Ein Hof, der im Obereigentum des Klosters
Weihenstephan stand, gehörte zum Land-gericht Kranzberg, während
der Rest der Höfe dem Landgericht Dachau unterstanden. In der
Zeit der bayerischen Landesteilung (1255-1505) gehörte das
Landgericht Dachau zu Oberbayern und das Landgericht Kranzberg zum
oftmals verfeindeten Teil Niederbayern. Das führte zu Loyalitätsproblemen
im Ort.
Einwohnerzahlen von Bachenhausen: 1868:104; 1876:111; 2014:126.
Der kleine Ort zwischen Fahrenzhausen
und Kammerberg im Landkreis Freising gelegen, hatte noch nie eine
Kirche. Er gehört zur Pfarrei Giebing.
Die Kapelle
steht an der Nordseite des Dorfes, direkt an der Straße
nach Kammerberg.
Wie
eine Steintafel links neben dem Eingang verkündet, hat
Sebastian Denk vom Ertlhof in Bachenhausen die Kapelle im
Jahre 1820 zu Ehren der schmerzhaf-ten Muttergottes erbaut.
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Stiftertafel
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Die Außenfront ist durch Lisenen
und Pilaster gegliedert. Unter den Fenstern wird durch einen farblich
hervorgehobenen Halbkreis auf die Nischen im Inneren hingewiesen.
Der Dachreiter
über dem Eingang ist mit Schindeln verkleidet und mit einem Spitzhelm
über vier Giebeln aus Kupfer bedeckt. Oben ist der Turm durch ein
vergoldetes Kreuz geschmückt.
In der Diözesanbeschreibung von Anton
Mayer aus dem Jahr 1874 wird berichtet, die Capelle befinde sich in Privateigenthum
und sei nicht benedicirt (geweiht).
Im Jahre 1997 wurde die Kapelle von der
Gemeinde Fahrenzhausen, der das Gotteshaus gehört, renoviert.
Inneneinrichtung
Schmuckstück der Einrichtung
war das Bild der schmerzhaften Muttergottes, das bis 1803 in der
Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes in Vierkirchen hing, dann
jahrelang auf einem Dachboden eines Bauernhauses aufbewahrt und
später hierher gebracht worden war. Die 1736 erbaute Kapelle
westlich von Vierkirchen war im Zuge der Säkularisation 1803
abgebrochen worden.
Inzwischen beherrscht die anstelle
eines Altaraufbaues errichtete Lourdesgrotte aus Natursteinen
den Raum. In der oberen Nische steht die aus vielen Kirchen bekannte
Madonnenfigur aus Lourdes. Darunter befindet sich in einer weiteren
Nische ein Kruzifix hinter Blumenschmuck.
Der Altar füllt die
mittlere der drei Abschluss-Seiten aus. In die beiden anderen
Seiten sind Aussparungen eingearbeitet, in denen Herz-Jesu und
Herz-Mariä- Darstellungen inmitten vergoldeter Flammenkränze
angebracht sind. Dort stehen auch einige kleinere Figuren aus
dem Devotionalienhandel.
Die geschwungenen Fenster sind
bemalt.
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Hans Schertl
Quellen:
Heyberger/Schmitt/Wachter, Topografisch-statist.-Handbuch d. Konigreichs
Bayern; 1868 (Statistik)
Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising,
1874
Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern
S.105, 1876 (Statistik)
Mathias Steinberger, Die Pfarrei Vierkirchen, 1879
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 11/12, 1958 (Teilung
bis 1505) Beschreibung des Pfarrverbandes Jarzt-Fahrenzhausen vom 10.12.1991
Leben in Fahrenzhausen - Bürgerinformation der Nachbarschaftshilfe,
2000
http://www.deutschland123.de/bachenhausen-einwohner (Statistik)
3 Bilder: Hans Schertl

23.4.2022
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