St.Bartholomäus
-Darstellungen in den Kirchen
des Landkreises Dachau-
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Texte vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag katholisch, evangelisch: 24. August |
Gedenktag orthodox: 11. Juni |
Name
bedeutet: Sohn des Furchenziehers (hebr.) |
Apostel,
Märtyrer
* Anfang des 1. Jh in Kana in Galiläa + um 51 (?)
in Armenien (?) |
St.Bartholomäus-Kirchen
im Landkreis Dachau:
Breitenau, Indersdorf-Marktkirche,
Wollomoos |
Bartholomäus war einer der zwölf
Apostel Jesu (Markusevangelium 3, 14-19). Viele Bibelinterpreten
identifizieren ihn mit Nathanael, einem gebürtigen Galiläer.
Er wurde aus dem Kreise der Johannes-Jünger
am Jordan von Philippus unter seinem israelitischen Namen Nathanael
von Kana zu Jesus geführt; dieser erkannte ihn als Mann "in
dem kein Trug ist", denn er hatte gesehen, "wie du unter dem Feigenbaum
warst" (Johannesevangelium 1, 45-48), d. h. als einen, der schon
einen hohen Grad geistlicher Weisheit erreicht hat.
Biberbach
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in Wollomoos
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Legenden sehen in ihm auch den Bräutigam
der Hochzeit zu Kana (Johannesevangelium 2, 1-11). Als Nathanael
wird er noch bei der Erscheinung des Auferstandenen am See Genezareth
bezeichnet (Johannesevangelium 21, 2), in der Berufung der Apostel
aber als Bartholomäus (Matthäusevangelium 10, 3).
Nach Pfingsten verkündete Bartholomäus
der Überlieferung nach den Glauben in Persien, möglicherweise
auch in Indien, wo er demnach eine hebräische Abschrift des
Matthäus-Evangeliums hinterließ.
Legenden weisen ihm auch die Verbreitung
des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu, er heilte Kranke
und Besessene.
Demnach wurde Bartholomäus eines
Tages zum König Polymios von Armenien gerufen. Als er dessen
besessene Tochter geheilt und den König besucht hatte, wobei
er durch verschlossene Türen kam, bekehrte sich der König
und mit ihm das ganze Königshaus zum Christentum. Polymios
ließ ein Götzenbild niederreißen, aus dem ein böser
Geist sprach; der von Bartholomäus beschworene Teufel fuhr
aus, stürzte selbst diese Statue und alle anderen im Tempel.
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in Tandern
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Er wurde durch Bartholomäus
allen sichtbar gemacht: "schwärzer als Ruß, mit scharfem
Angesicht, langem schwarzem Bart und schwarzen Haaren, die bis auf
seine Füße gingen, die Hände aber mit feurigen Ketten
auf dem Rücken gebunden". Die überwundenen Priester des
Tempels zogen daraufhin zu Astyages, dem feindlichen Bruder des
Polymios. Der schickte eintausend Soldaten aus, die Bartholomäus
fangen und vor ihn bringen sollten. Er erfuhr zudem, daß durch
Bartholomäus auch sein Gott Baldach zerstört worden sei,
ließ ihn daraufhin mit Knütteln schlagen, ihm bei lebendigem
Leib die Haut abziehen und ihn dann kreuzigen. Christen begruben
den Leichnam; Astyages aber und seine Priester fielen in Besessenheit
und starben unmittelbar darauf.
Spätere Legenden berichten von
dem Bleisarg, den die Heiden ins Meer geworfen haben und der mit
den Gebeinen, zusammen mit denen von vier anderen Märtyrern,
an der Insel Liparia bei Sizilien gestrandet ist. Nach der Zerstörung
das Grabes und der darüber gebauten Kirche durch die Sarazenen
im Jahr 831 sei Bartholomäus einem Mönch erschienen, der
die Gebeine sammeln und sie nach Benevent bringen sollte. Als Friedrich
II. Benevent zerstörte, habe Bartholomäus ihm Strafgericht
und baldigen Tod verkündet. Kaiser Otto II. brachte die Gebeine
983 nach Rom, die Hirnschale kam im 13. Jahrhundert nach Frankfurt
am Main in den Dom St. Bartholomäus.
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Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an
trägt Bartholomäus in den Darstellungen das Messer, die
abgezogene Haut findet sich als feststehendes Attribut erst in den
zahlreichen Darstellungen der folgenden Zeit. In Michelangelos Jüngstem
Gericht in der Sixtinischen Kapelle in Rom gilt das Antlitz auf
der von Bartholomäus getragenen Haut als Selbstbildnis Michelangelos.
Die "Bartholomäus-Nacht"
bezeichnet das Massaker an 2.000 französischen Protestanten
in der Nacht des 24. August 1572, als nach den drei Religionskriegen
den Hugenotten in
Frankreich auf Geheiß von Katharina de Medici ein endgültiger
Schlag versetzt wurde.
Attribute:
Messer, Buch, abgezogene Haut
Patron von Altenburg, Frankfurt/Main,
Pilsen, Maastricht; der Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten,
Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker,
Metzger, Buchbinder und Öl- und Käsehändler (in Florenz);
gegen Haut- und Nervenkrankheiten und Zuckungen
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Bild des Bartholomäus in Röhrmoos
(Empore)
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Bauernregeln: "Regen an St. Bartolomä
/ tut den Reben bitter weh."
"St. Clemens uns den Winter bringt, St. Petri Stuhl den Frühling
winkt,
den Sommer bringt uns St. Urban,
der Herbst fängt um Bartholomäi an."
"Ist Lorenz und Bertl schön, / wird der Herbst gar gut ausgehn."
"So das Wetter zu Bartholomäus ist, / daran sich der Winter misst!"

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