St.Augstinus
-Darstellungen in den Kirchen
des Landkreises Dachau-
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Texte vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag katholisch,
evangelisch: 28. August |
Name bedeutet: der Erhabene
(latein.) |
Bischof von Hippo Regius,
Kirchenvater
* 13. November 354 in Thagaste in Numidien, dem heutigen Souk-Ahras
in Algerien
+ 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, dem späteren
Bône und heutigen Annaba in Algerien |
Augustinus-Kirchen
im Landkreis Dachau: Feldgeding |
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Mystische Vereinigung des hl. Augustinus mit Christus
(Matthäus Günther - (Klosterkirche Indersdorf)
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Aurelius Augustinus'Vater Patricius
blieb bis kurz vor seinem Tod Anhänger des römischen Götterglaubens,
seine Mutter Monika war Christin.
Die Familie war nicht begütert,
studieren konnte Augustinus, weil ein Gönner ihm die Ausbildung
in den freien Künsten Grammatik, Dialektik, Rhetorik und Arithmetik,
Geometrie, Astronomie, Musik ermöglichte. Als er 16 Jahre alt
war, musste er aus Geldmangel sein Studium abbrechen; er kehrte
nach Hause zurück und schloss sich einer Straßenbande
an. Ein Jahr später konnte er in Karthago -dem heutigen Tunis-
ein Jurastudium beginnen und mit Erfolg absolvieren. Von einem unbekannten
Mädchen, mit der er auch die kommenden Jahre ein Verhältnis
behielt, bekam er einen Sohn mit Namen Adeodatus.
Für die strenge Religion seiner
Mutter empfand Augustinus zunehmend Verachtung. Er las zwar als
Literat auch die Bibel, fühlte sich aber von ihrer ungelehrten
Sprache abgestoßen.
Stattdessen faszinierte ihn eine
geistig-religiöse Strömung, die dem Christentum schwer
zu schaffen machte: der damals noch junge, moderne Manichäismus,
der eine strenge Teilung der Welt in Gut und Böse lehrte.
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Augustinus war 13 Jahre lang
als erfolgreicher Professor für Rhetorik in seiner Heimatstadt
Thagaste in Nordafrika tätig, kam dann über die Zwischenstation
Rom 384 nach Mailand -damals Hauptstadt des römischen Reiches-
um auch dort als Hochschullehrer zu arbeiten. Hier wandelte sich
sein Leben: Seine ihm besorgt nachgereiste Mutter machte ihren christlichen
Einfluss geltend; sie überredete ihn, die Beziehung zu seiner
Geliebten abzubrechen; außerdem geriet er zunehmend in den
Bann von Erzbischof Ambrosius.
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Augustinusfigur in Einsbach
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Eine Biografie
über den Mönchsvater Antonius faszinierte Augustinus.Schließlich
geschah es der Überlieferung nach, dass er in einem Moment
tiefer innerer Zerrissenheit -unter einem Feigenbaum liegend-
eine Kinderstimme hörte: "Nimm und lies . ." Er ergriff die
Bibel und stieß auf den Satz: "Lasset uns ehrbar wandeln
als am Tage, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in
Buhlereien und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht,
sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an und pfleget das Fleisch
nicht so, dass Begierden erwachen!" (Römerbrief 13, 13-
14).
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Augustinus zog sich aus seinem Beruf
zurück, ließ sich in der Osternacht 387 taufen,
kehrte nach Thagaste zurück, verkaufte sein Vermögen und
lebte für drei Jahre mit Gleichgesinnten in klosterähnlicher
Weise. 391 wurde er zum Priester geweiht, 395 wurde er Bischof von
Hippo Regius.
Er war ein begeisternder Prediger,
bekämpfte scharf alle abweichenden Lehren, hatte Einfluss weit
über seine Diözese hinaus und wurde zum geistigen Führer
der abendländischen Kirche.
Auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen
vor der Priesterweihe verfasste er für das Frauenkloster seiner
Stadt eine Regel, daraus entstanden die Regeln für die sich
in den kommenden Jahrhunderten weit verbreitenden Zweige des Augustinerordens.
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Taufe des hl. Augustinus (Dieffenbrunner)
Im Jahr 387 wird Augustinus von Bischof Ambrosius getauft
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Augustinus war einer der größten
Theologen der Kirchengeschichte. In der geistigen Auseinandersetzung mit
den philosophischen und religiösen Strömungen seiner Zeit entwickelte
Augustinus seine Lehren von der Erbsünde, der göttlichen Gnade,
der göttlichen Souveränität und der Prädestination,
die über Jahrhunderte bis ins hohe Mittelalter die katholische Theologie,
dann auch die Reformation beeinflussten.
in Indersdorf
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Er kämpfte gegen Manichäismus,
Donatismus
und Pelagianismus. Überliefert sind fast 1.000 seiner Predigten,
113 Bücher, dazu 218 Briefe.
Sein bekanntestes Werk sind die autobiographischen
"Confessiones", "Bekenntnisse", geschrieben um 400, in
denen er sein frühes Leben und seine Bekehrung beschrieb; eine
Stelle, in der seine feurige Gottesliebe zum Ausdruck kommt, wurde
später zum Attribut eines flammenden Herzens, das ihn
in den Darstellungen von Ambrosius unterscheidet.
In seiner großen christlichen
Apologie "De civitate Dei" - "Gottesstaat", entstanden 413-426,
legte er seine theologisch begründete Geschichtsphilosophie
dar. Weitere Werke: "De libero arbitrio" - "Über den freien
Willen" (389-395), "De doctrina christiana" - "Über
die Christliche Lehre" (397-428), "De baptismo, contra donatistas"
- "Über die Taufe, gegen die Donatisten" (400-401),
"De trinitate" - "Über die Dreieinigkeit Gottes" (400
-416) und "De natura et gratia" - "Über Natur und Gnade"
(415).
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Eine der zahlreichen Legenden erzählt,
wie Augustinus am Ufer des Meeres wandelnd und in tiefes Nachdenken
versunken einen kleinen Knaben sah, der mit einem Löffel
Wasser schöpfte und in eine Sandgrube goß. Befragt, was
er tue, antwortete das Kind: "Dasselbe, was du tust! Du willst die
Unergründlichkeit Gottes mit deinen Gedanken ausschöpfen
- ich versuche, das Meer auszuschöpfen!«
Während der Belagerung seiner
Stadt durch die Vandalen starb Augustinus. Seine Gebeine wurden
im 8. Jahrhundert von den Langobarden nach Pavia gebracht. Er trägt
die Ehrennamen "Kirchenvater"
und "Kämpfer gegen Irrlehren".
Attribute:
Buch, flammendes Herz, Engel, wasserschöpfendes Kind
Patron der Theologen, Buchdrucker
und Bierbrauer; für gute Augen
Bauernregel: "Um die Zeit von Augustin / gehn die warmen
Tage hin."
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Dieffenbrunner - Die Ergründung
des Geheimnisses der Heiligen Dreifaltigkeit
(rechts unten das Kind mit dem Löffel)
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